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Lautsprecherbau aus FR 58 4 Ohm

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  • Doormat
    Registrierter Benutzer
    • 27.05.2019
    • 3

    Lautsprecherbau aus FR 58 4 Ohm

    Hallo zusammen,

    ich versuche gerade aus dem FR 58 4 Ohm brauchbare Lautsprecher zu bauen. Warum aus so einem kleinen Chassis? Ich will Lautsprecher für Küche, Bad, Werkstatt, etc. haben, die günstig sind und akzeptabel klingen und bei so vielen lohnt es sich dann auf den Preis zu schauen. Für Hifi habe ich seit vielen Jahren ein Paar Rokits, die dafür sorgen, dass fast alles andere ziemlich mies klingt. (Das Gefühl kennt ihr sicher irgendwoher). Ich will nur für nebenher einen halbwegs akzeptablen Klang für wenig Geld bekommen.

    Ich habe mich beim Design weitgehend an die Empfehlung aus Hobby HiFi 3/2016 gehalten: 0,55 l Volumen, Bassreflex 20 mm Durchmesser x 100 mm Länge, 820 uF Hochpass. Aber...

    Version 1 klang bescheiden. Also eher wie eine Blechdose. Es stellte sich dann schnell heraus, dass ich zu wenig Dämmmaterial benutzt habe. Die Überhöhung war im Bereich 1,5 kHz und entsprach ziemlich genau der Lauflänge einmal zur Rückwand hin und zurück. Da ich 16 mm Material benutze und da die FR 58 von hinten eingeschraubt werden, habe ich mir einen Verrundung vorne ausgefräst. Das wirkte wie ein Horn, was den Klang nicht besser machte. Danke an walwal für den Hinweis.

    Dann habe ich Version 2 gebaut (zum Glück ist MDF günstig...) und die klingen besser, aber immer noch schlecht. Geändert hatte ich da, dass ich den Platz für das Chassis 8 mm einfräse und somit den Horneffekt wegnehme. Außerdem habe ich die Box mit Wolle (Sonofil) ausgestopft.

    Eine Besonderheit habe ich noch vergessen. Da ich eine Fräse besitze, wollte ich das Bassreflexrohr einfräsen und eckig machen. Dafür habe ich die Bassreflexfläche auf eckig umgerechnet und auch noch um eine Ecke geführt. Jetzt habe ich aber gelernt, dass das alles gar nicht so einfach geht.

    • Problem 1: Mit Dämmwolle vollstopfen verringert das Volumen um 10 - 30 %? Dann müsste ich das Innenvolumen vergrößern, richtig? Was ist da besser? Eher 10 oder eher 30%? Gelöst: Das Volumen wird größer. Damit sinkt Qtc, was in meinem Fall den Klang eher verbessern dürfte. Danke an walwal für den Hinweis.

    • Problem 2: Eckiger Bassreflexkanal. Lässt sich das wirklich so einfach umrechnen?

    • Problem 3: Konstruktionsbedingt liegt der BR-Kanal direkt an der oberen Wand/Deckel des LS. Auch das scheint eine besondere Berechnung zu benötigen. In diesem Post hier steht etwas von einer Verkürzung des Kanals um den Faktor 0,732. Reicht es einfach, wenn ich von der Länge des Kanals 0,732*20mm (20mm ist der vorgeschlagene Durchmesser) abziehe? Oder sollte ich mir besser ein nasses Handtuch in den Nacken packen und alles selber durchrechnen?


    Ich hoffe ihr könnt mir helfen. Werft mich im Zweifel mit Formeln zu. Mittlerweile habe ich dadurch rausgefunden, dass Hobby Hifi eine Qtc von ~ 0,8 angestrebt hat, was in Ordnung sein sollte.


    Hier noch für alle Interessierte Links zu Bildern von Version 1 und Version 2. Wehe ich höre Gemecker, dass die schlecht verarbeitet sind. Das sind Prototypen, die dürfen das.
    Zuletzt geändert von Doormat; 03.06.2019, 15:09.
  • walwal
    Registrierter Benutzer
    • 08.01.2003
    • 27545

    #2
    Mit Dämmwolle vollstopfen vergrößert das Volumen um 10 - 30 %?
    „Audiophile verwenden ihre Geräte nicht, um Ihre Musik zu hören. Audiophile verwenden Ihre Musik, um ihre Geräte zu hören.“

    Alan Parsons

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    • Doormat
      Registrierter Benutzer
      • 27.05.2019
      • 3

      #3
      Oh, vielen Dank für den Hinweis. Das hilft mir sogar, da hierdurch die Güte Qtc besser wird.

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      • FZZ
        FZZ
        Registrierter Benutzer
        • 01.11.2015
        • 251

        #4
        was so alles geht...

        Heyho Doormat, weil aus einem Projekt übrig und Spieltrieb da, hatte ich mal zwei kleine Tischhupen mit dem FR58-8 gebaut. Ja klar der 4er wäre die bessere Wahl...
        Fix aus meinem Lieblingsmaterial, Hartpapierrohr, hier mit innen 105x105mm, zwei 100mm Abschnitte, aus Schrankrückwand 5mm Presspappe Front und Rückseite, neen innen 25mm Papprohr als BR Port, einmal Kunstleder drum und Front- und Rückseite mit Nadelvlies beklebt, fertig. Das BR ist eigentlich zu kurz, endet aber so 8mm vor der Rückwand. Das ergibt FB ca. 100Hz. Eine kleine Entzerrung mit 0,47mH und 3,9 Ohm plus 500 µF HP , locker gefüllt und die Tischhupen spielen erschreckend schön, ja es gibt sogar einen kleinen Ansatz von Bass, jedenfalls kickt es erstaunlich wenn die Dinger auf'm Schreibtisch an der Wand stehen. Ja klar alles nix HiFi und irgendwie Sinnfrei, machen trotzdem Spaß.
        Na ja, der max. Pegel reicht am Schreibtisch so gerade...
        Die Messung entstand im Freifeld auf 1m Sockel.
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        • AlphaRay
          Registrierter Benutzer
          • 24.06.2009
          • 2308

          #5
          Zitat von Doormat Beitrag anzeigen
          Dann habe ich Version 2 gebaut (zum Glück ist MDF günstig...) und die klingen besser, aber immer noch schlecht. Geändert hatte ich da, dass ich den Platz für das Chassis 8 mm einfräse und somit den Horneffekt wegnehme. Außerdem habe ich die Box mit Wolle (Sonofil) ausgestopft.
          Problem 2: Eckiger Bassreflexkanal. Lässt sich das wirklich so einfach umrechnen?
          • Problem 3: Konstruktionsbedingt liegt der BR-Kanal direkt an der oberen Wand/Deckel des LS. Auch das scheint eine besondere Berechnung zu benötigen. In diesem Post hier steht etwas von einer Verkürzung des Kanals um den Faktor 0,732. Reicht es einfach, wenn ich von der Länge des Kanals 0,732*20mm (20mm ist der vorgeschlagene Durchmesser) abziehe? Oder sollte ich mir besser ein nasses Handtuch in den Nacken packen und alles selber durchrechnen?

          Verstehe ich nicht..hm. Der FR58 klingt an sich super - ich hatte den bisher auch nur im Pappkarton und Papprohr eingebaut. Ok - und ein mal im freihandgeformten Lehm-Horn als 2-weger mit W130S, was besonders gut klang.
          Was "klingt" denn "nicht gut"?


          Rohrumrechnung rund -> eckig und umgekehrt geht einfach: BassCADe
          http://www.selfmadehifi.de/basscad.htm


          Berechnung Rohr am Gehäuse geht meine ich mit BoxSim. Dort kannst du Abstände zu Wänden eingeben.
          Beim "vollstopfen" in diesem winzigen Gehäuse drauf achten dass zum Reflexrohr etwas Platz da ist, sonst bringt dieses nicht viel - aber das wirst du sicherlich schon kennen

          Kommentar

          • ubix
            Registrierter Benutzer
            • 26.03.2008
            • 3512

            #6
            Zitat von Doormat Beitrag anzeigen
            Hallo zusammen,
            Version 1 klang bescheiden. Also eher wie eine Blechdose. Es stellte sich dann schnell heraus, dass ich zu wenig Dämmmaterial benutzt habe. Die Überhöhung war im Bereich 1,5 kHz und entsprach ziemlich genau der Lauflänge einmal zur Rückwand hin und zurück. Da ich 16 mm Material benutze und da die FR 58 von hinten eingeschraubt werden, habe ich mir einen Verrundung vorne ausgefräst. Das wirkte wie ein Horn, was den Klang nicht besser machte. Danke an walwal für den Hinweis.

            [LIST][*]Problem 1: Mit Dämmwolle vollstopfen verringert das Volumen um 10 - 30 %? Dann müsste ich das Innenvolumen vergrößern, richtig? Was ist da besser? Eher 10 oder eher 30%? Gelöst: Das Volumen wird größer. Damit sinkt Qtc, was in meinem Fall den Klang eher verbessern dürfte. Danke an walwal für den Hinweis.

            [*]Problem 2: Eckiger Bassreflexkanal. Lässt sich das wirklich so einfach umrechnen?




            Ich hoffe ihr könnt mir helfen. Werft mich im Zweifel mit Formeln zu. Mittlerweile habe ich dadurch rausgefunden, dass Hobby Hifi eine Qtc von ~ 0,8 angestrebt hat, was in Ordnung sein sollte.


            Hier noch für alle Interessierte Links zu Bildern von Version 1 und Version 2. Wehe ich höre Gemecker, dass die schlecht verarbeitet sind. Das sind Prototypen, die dürfen das.

            Das Gehäuse sieht gut aus, das "Horn" verstärkt natürlich noch obere Frequenzbereiche, was den wohl ohnehin leisen Bass noch weniger zur Geltung bringt. Ich denke, das eine Entzerrung, bzw, Dämpfungs der Mitten und Höhen wichtig ist.
            Im "Handbuch der Lautsprechertechnik" von Visaton gibt es einige gute Formeln und Tabellen zum Berechnen des Gehäuses und des Bassreflexrohrs.http://www.visaton.de/de/service/lit...prechertechnik
            Auf jeden Fall empfehlenswert.
            Mit Freundlichem Gruß,

            Ubix
            __________________________________________________ ____

            Spielt der Bass zu tief, kommt der Nachbar und droht mit Krieg.

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            • jama
              Registrierter Benutzer
              • 19.07.2009
              • 4889

              #7
              hallo Doormat,
              ich habe die goya mini (https://boxsim-db.de/goya-mini/) auf den FR58-4 angepasst
              Angehängte Dateien
              • ’’Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen. ‘‘ George Orwell
              • „Niemand ist frei, der nicht über sich selbst Herr ist. ‘‘ Matthias Claudius.

              deutsch ohne "sz" ABER mit fehler, tchüss! Jean-Marc.

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              • ubix
                Registrierter Benutzer
                • 26.03.2008
                • 3512

                #8
                Zitat von jama Beitrag anzeigen
                hallo Doormat,
                ich habe die goya mini (https://boxsim-db.de/goya-mini/) auf den FR58-4 angepasst

                Sieht gut aus. Wenn man , je nach Geschmack, noch etwas mehr Dämmmaterial "simuliert", geht diese kleine Resonanzspitze bei 100 Hz noch weg.
                Angehängte Dateien
                Mit Freundlichem Gruß,

                Ubix
                __________________________________________________ ____

                Spielt der Bass zu tief, kommt der Nachbar und droht mit Krieg.

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                • jama
                  Registrierter Benutzer
                  • 19.07.2009
                  • 4889

                  #9
                  Zitat von ubix Beitrag anzeigen
                  Sieht gut aus. Wenn man , je nach Geschmack, noch etwas mehr Dämmmaterial "simuliert", geht diese kleine Resonanzspitze bei 100 Hz noch weg.
                  würde ich nicht machen, ist unhörbar und zuviel ist oft feind vom besserem
                  • ’’Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen. ‘‘ George Orwell
                  • „Niemand ist frei, der nicht über sich selbst Herr ist. ‘‘ Matthias Claudius.

                  deutsch ohne "sz" ABER mit fehler, tchüss! Jean-Marc.

                  Kommentar

                  • AlphaRay
                    Registrierter Benutzer
                    • 24.06.2009
                    • 2308

                    #10
                    Reicht dafür nicht ein grösserer Hochpass oder Tick mehr Dämmmaterial?

                    Kommentar

                    • Doormat
                      Registrierter Benutzer
                      • 27.05.2019
                      • 3

                      #11
                      Hi!

                      Erst einmal vielen Dank für die vielen Antworten. Ich habe gerade leider nicht viel Zeit an den Lautsprechern weiterzuarbeiten und/oder auf alles hier einzugehen. Die Lautsprecher aus Hartpapier sind faszinierend, ich dachte immer, dass die Wände möglichst stabil sein sollten.

                      Das Handbuch der Lautsprechertechnik werde ich mir bestellen.

                      BassCad und Boxsim habe ich beides ausprobiert. Aber ich werde von der Komplexität beider einfach nur erschlagen.

                      Nur für den Fall, dass ich wirklich nicht mehr weiter komme: Gibt es Fachleute, die gegen einen Obolus ein nicht-nach-Blechdose-klingendes Design berechnen?

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