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Schaumstoff auf der Schallwand

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  • UweG
    Registrierter Benutzer
    • 29.07.2003
    • 5606

    Schaumstoff auf der Schallwand

    Ich habe am vorletzten WE mal ein wenig experimentiert und wollte hier mal berichten:

    Ein Waveguide aus Schaumstoff .... natürlich wirkt es nicht so wie eines aus festem Material und über die Frage, ob das nun eine Exponentialfunktion oder doch eher hyperbolisch ist brauchen wir bei dem Ding auch nicht zu diskutieren, aber eines ist sicher: Es ändert den Klang massiv. Der HT klingt ungeheuer weich, wirkt detailreich, obwohl er im Präsentbereich massiv Pegel eingebüßt haben muss. Die Weiche müsste auf jeden Fall neu angepasst werden.

    Ist das die Lösung, um einen HT mit gleichmäßigem Bündelungsverhalten hinzubekommen, der etwas mehr als 3dB bündelt?
    Hat jemand von Euch auch schon mal mit Dämmaterial auf der Schallwand experimentiert?
    Boxsim ... wenn Lautsprechersimulation gelingen soll.
  • We-Ha
    Moderator
    • 26.09.2001
    • 12244

    #2
    Was mich interessiert:
    Hat das auch 'ne Richtwirkung, strahlt es also auf einen Punkt ?
    Tipps & Tricks für alle Wastels in Wolfgangs Bastelkeller , denn wie der Schreiner kann es keiner
    Ich habe Probleme für alle Lösungen !!! .-- ....

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    • hifideliger
      Registrierter Benutzer
      • 06.01.2003
      • 556

      #3
      Von Audiodata gibts da was in der Richtung:



      GT
      KEINE MACHT FÜR NIEMAND!

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      • kesi
        Registrierter Benutzer
        • 10.12.2003
        • 504

        #4
        Die Avalon Sentinel und die Wilson Alexandria sind doch auch mit Schaumstoff an der Front gebaut. Auch die kleineren Avalons haben doch eine Filz Abdeckung.
        1. Das erzeugt doch einfach eine genauere erkennung des Hochtons.

        2. Soll rückstrahlende Wellen absorbieren, dass der Hochton oder auch Mittelton nur einmal von der Box abgestahlt wird.

        Gruss kesi
        Soll eine kühle Stimme warm klingen, oder eine warme Stimme noch wärmer?
        Soll ein rauhes Instrument seidig klingen, oder ein seidiges Instrument noch seidiger?
        Soll ein kleiner Raum gross wirken, oder ein grosser Raum noch grösser?

        Kommentar

        • UweG
          Registrierter Benutzer
          • 29.07.2003
          • 5606

          #5
          Ja, das Ding erzeugt eine Richtwirkung. Sie ist deutlich, aber nicht so heftig, dass ich sagen würde, es strahle nur noch auf einen Punkt.
          Boxsim ... wenn Lautsprechersimulation gelingen soll.

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          • VISATON
            Administrator
            • 30.09.2000
            • 4467

            #6
            Wir werden mal Messungen machen (geht ja schnell).
            Admin

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            • Farad
              Registrierter Benutzer
              • 09.09.2001
              • 5775

              #7
              Hallo UweG,

              die Theorie stimmt in diesem Bereich meist sehr gut mit der Praxis überein.

              - Die Theorie sagt: Schaumstoff dämpft höhere Frequenzen stärker als niedrigere.
              - Die Bündelung des Chassis selbst nimmt zu hohen Frequenzen hin zu
              - Der Schaumstoff hat keinerlei (kaum!) reflektierende Wirkung. Von einer Schallleitung oder einem "Wave-Guide" im Sinne des Wortes kann also kaum die Rede sein.

              Die breitabgestrahlten unteren Frequenzen deren Bündelungsmaß es hauptsächlich zu beeinflußen gilt wandern beinahe ungehindert durch den Schaumstoff hindurch. Je höher die Frequenz, desto stärker die Bündelung der Kalotte und desto stärker die Seitwärtsdämpfung durch den Schaumstoff.

              Der Schaumstoffkegel ist insgesamt eher kontraproduktiv einzuschätzen. Er läßt lediglich den Bereich des höheren Bündelungsmaßes tiefer einsetzen. Das ist meiner Meinung nach unerwünscht. Ziel muß es sein zur Seite hin Frequenzunabhängig ähnlich viel Energie in den Raum abzustrahlen. Ab etwa 8kHz ist grundsätzlich ohnehin zu WENIG Energie im Raum. Teppich, Kleidung und Sofas tun ihr übriges.

              Man bräuchte genau das Gegenteil: Eine Hornleitung, die den unteren Übertragungsbereich dämpft und den oberen verstärkt.

              gruß, farad

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              • Farad
                Registrierter Benutzer
                • 09.09.2001
                • 5775

                #8
                nochwas: Macht man den Schaumstoffvortsatz sehr groß wird er funktionieren. Macht man ihn aus einem Stoff der Mitten gut dämpft und Höhen nach der Traxtrixfunktion leitet wir es noch besser funktionieren.

                Ich schlage Glaswolle in Folie vor!

                Wie bringt man es in Form? Verfahrenstechniker zu Hilf!

                farad

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                • harry_m
                  Registrierter Benutzer
                  • 16.08.2002
                  • 6421

                  #9
                  Original geschrieben von Farad
                  ...Der Schaumstoffkegel ist insgesamt eher kontraproduktiv einzuschätzen. Er läßt lediglich den Bereich des höheren Bündelungsmaßes tiefer einsetzen. Das ist meiner Meinung nach unerwünscht...
                  Kann sein, dass ein B200-Fan es eher als willkommen ansehen wird?
                  Zwei Tragödien gibt es im Leben: nicht zu bekommen, was das Herz wünscht, und die andere - es doch zu bekommen. (Oscar Wilde)
                  Harry's kleine Leidenschaften

                  Kommentar

                  • UweG
                    Registrierter Benutzer
                    • 29.07.2003
                    • 5606

                    #10
                    @farad: Ich bin auch nicht nur Feuer und Flamme für das Ding - schon gar nicht für die spezielle Ausführung - der Kegel gehört vermutlich wesentlich breiter, vielleicht 120° oder sogar 150°.
                    In dem Versuch ging es mir hauptsächlich darum, ob es überhaupt irgend einen Einfluß hat und den hat es.
                    Wenn man den quantifizieren könnte, bin ich sicher, dass man da auch etwas Positives daraus machen könnte.

                    ... womit wir beim nächsten Problem wären: Wie bringt man Boxsim bei, Schaumstoff auf der Schallwand zu simulieren ....
                    Boxsim ... wenn Lautsprechersimulation gelingen soll.

                    Kommentar

                    • AH
                      AH
                      Registrierter Benutzer
                      • 17.01.2003
                      • 586

                      #11
                      Hallo,

                      die Richtwirkung mit Schaumstoff zu gestalten, funktioniert durchaus.
                      Wie bereits zu Recht kritisiert wurde, ist allerdings ein kleines Schaumstoffteil vor dem Hochtöner eher kontraproduktiv, da es nur bei kleinen Wellenlängen wirkt. Daher werden nur die hohen Frequenzen bedämpft, so daß der Diffusfeldfrequenzgang zu hohen Frequenzen abfällt, was sich in einer Klangverfärbung äußert.
                      Ich hatte an meinen Boxen daher auf jeder Seite einen Keil aus porösen Absorber mit einer Stärke von 50cm angebracht.
                      Die Wirkung war ab ca. 500Hz gut und ich konnte einen recht frequenzlinearen Abstrahlwinkel von +/- 45° realisieren.
                      Am Ende habe ich mich jedoch entschieden, das Problem von Seiten der Raumakustik her zu lösen und es verblieb nur Schaumstoff zur Verringerung von Kantendispersion an der Box, nicht zur Verringerung des Abstrahlwinkels.
                      Die Gestaltung der Richtcharakteristik mit viel Absorber ist aus meiner Sicht die einfachste, billigste und nachteilärmste Variante, die Probleme von Hörnern werden ebenso umgangen, wie die Probleme von auf Auslöschung basierenden Prinzipien. Wer nicht die Möglichkeit hat, den Raum massiv zu bedämpfen, dem möchte ich die Verengung des Abstrahlwinkels mittels Absorber sehr empfehlen, man kann zudem jede vorhandene Box damit nachrüsten (ggf. muß aber neu entzerrt werden, weil die Schallwandeinflüsse sich verändern). Nochmals: Der Absorber muß wirklich sehr groß dimensioniert sein, damit er ab dem Mitteltonbereich wirkt.

                      Gruß

                      Andreas

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                      • harry_m
                        Registrierter Benutzer
                        • 16.08.2002
                        • 6421

                        #12
                        Sehr interessant.

                        Ich sehe die Anwendung aber genau dort, wo es bis jetzt immer Probleme gibt: bei der Anbindung großer Mitteltöner an Kalotten bei hoher Trennung (lassen wir die Sinnhaftigkeit dieses Unterfangens vorerst mal außen vor...): es wird immer wieder zurecht darauf hingewiesen, dass schon eine Kombination eines 17. Chassis mit einer Kalotte nach sehr tiefen Trennung verlangt, wo nicht jede Kalotte optimal mithalten kann.

                        Schafft man die Kalotte im Übernahmebereich mit diesem Schaumstoff an den Mitteltöner anzupassen, so wäre zumindest dieses Problem gelöst/abgeschwächt, und wir hätten die stetig ansteigende Bündelung, von der Farad in der letzten Zeit sprach.

                        (Und diese wäre der BM-Kurve eines B200 nicht unähnlich, oder?!)

                        Halber Meter Schaumstoff an der Box wäre wohl nicht nur für mich ein Grund sich gegen diese Methode zu entscheiden (sei es akustisch noch so gut!) Wenn es jedoch so aussehen kann, wie auf dem Bild oben, so gäbe es Gründe darüber nachzudenken. (Vorausgesetzt, es nützt...)
                        Zuletzt geändert von harry_m; 02.05.2005, 13:42.
                        Zwei Tragödien gibt es im Leben: nicht zu bekommen, was das Herz wünscht, und die andere - es doch zu bekommen. (Oscar Wilde)
                        Harry's kleine Leidenschaften

                        Kommentar

                        • UweG
                          Registrierter Benutzer
                          • 29.07.2003
                          • 5606

                          #13
                          Bei "normalen" Boxenabmessungen, also ca. 25cm Breite, ist mit Schaumstoff auf der Schallwand bis ca. 1000Hz wahrscheinlich kein bündelungsrelevanter Effekt zu erreichen. Wenn ich mir aber alleine die Frequenzgangunterschiede ansehe, die oft schon bei 30° seitlicher Abstrahlung entstehen und deutlich die Klangfarbe beeinflussen. Wenn man nur da etwas erreichen könnte, fände ich das schon gut.
                          Ich war ziemlich überrascht, dass man bei dem Experiment tatsächlich neu entzerren müsste, ich hatte eher damit gerechnet, dass der Unterschied kaum zu hören sein würde.
                          Boxsim ... wenn Lautsprechersimulation gelingen soll.

                          Kommentar

                          • Farad
                            Registrierter Benutzer
                            • 09.09.2001
                            • 5775

                            #14
                            was sich innerhalb der ersten paar Millisekunden bewegt hat fast immer direkt Einfluß auf den Klang, da es den Direktschall verändert und nicht nur das Diffusfeld. naja, weißt du ja.

                            farad

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                            • AH
                              AH
                              Registrierter Benutzer
                              • 17.01.2003
                              • 586

                              #15
                              Bei "normalen" Boxenabmessungen, also ca. 25cm Breite, ist mit Schaumstoff auf der Schallwand bis ca. 1000Hz wahrscheinlich kein bündelungsrelevanter Effekt zu erreichen.
                              Hallo,

                              ich hatte den Schaumstoff seitlich angebracht, das funktioniert bei jeder Box. Die Kiste war gut 40cm breit, dazu rechts und links auf den Außenwänden dann je 0,5m Absorber, der entsprechend nach vorne über die Schallwand übersteht.
                              Auf der Schallwand selbst waren nur zwei Keile von 20cm, die ich hier eingangs gar nicht erwähnt habe.

                              Das Experiment lohnt unbedingt. Man sollte das Abstrahlverhalten dabei auf +/- 30°, maximal +/- 45° einschränken.

                              Gruß

                              Andreas

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