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  • Junior
    Registrierter Benutzer
    • 15.12.2016
    • 90

    #31
    Ich habe denselben Beitrag schon in einem anderen Forum gepostet, was meine Erfahrungen mit passiven Weichensetups betrifft.
    Darum stelle ich den einfach hier noch mal rein, dann muß man nicht querlesen:

    Fakt ist daß die Filter 1.Ordnung die gringsten Gruppenlaufzeiten haben, weil die mit zunehmender Anzahl Bauteile auf der Weiche ansteigt, was vor allem bei der Basswiedergabe von Vorteil ist, da sie mit zunehmender Gruppenlaufzeit/Flankensteilheit immer unpräziser bzw. schwieriger ortbar werden.
    Die Problematik dabei ist die Ankopplung der übrigen Treiber, vor allem des HT, da Resonanzen durch Saug-und Sperrkreise und ggf. auch Impedanzlinearisierungen eleminiert erden müssen und der Klirr in diesem Bereich ansteigt, was eine Änderung der Übergangsfrequenz erfordert und die Treiberauswahl zu einem Alptraum werden läßt.
    Wenn man fertig ist hat die Weiche unzählige ansonsten überflüssige Bauteile mehr, was den Vorteil sofort in einen Nachteil verwandelt.
    Die 6dB Weichen neigen klanglich dazu, unauffällig, harmonisch, aber wenig räumlich zu spielen. Vor allem in der Tiefenstaffelung der Instrumente. Also eher zweidimensional.

    Filter 2.Ordnung haben 180° Phasendrehung, so daß der angekoppelte Treiber verpolt angeschlossen werden muß. Dieser "Trick" bewirkt aber einen (fast) identischen Phasengang beider Treiber , der sich auf der Achse von 0° beim Tiefton mit zunehmender Frequenz auf 180° dreht.

    Das ist nicht jedermanns Geschmack, da die Wiedergabe, vor allem im Präsenzbereich ungeheuer direkt ist und eine hohe Schallenergie in den Raum emittiert, die in unbedämpften Räumen schnell sehr nervig werden kann.
    Der Vorteil dieser Schaltung ist ein sehr lebendiges Klangbild mit "Live" Charakter und dreidimensionaler Räumlichkeit.
    Insbesondere Stimmen scheinen deutlich vor dem LS mitten im Raum zu stehen, während die Musiker sich dahinter positionieren.
    Eben wie Live auf der Bühne. Die Atlas DSM ist so gefiltert.

    Filter 2.Ordnung kommen vor allem in 3- und 4 Wege Systemen in den meisten Fällen mit der geringsten Anzahl an Weichenbauteilen aus, da Korrekturschaltungen meist überflüssig sind. In der Regel reicht eine einfache Pegelanpassung. Folglich stellen sie einen guten bis sehr guten Kompromiß dar, was Gruppenlaufzeit, Räumlichkeit und Abbildungsgenauigkeit betrifft.

    Filter 3.Ordnung haben eine hervorragende Abbildungsgenauigkeit. Instrumente scheinen wie mit dem Stift gezeichnet auf der Bühne zu stehen.
    Blöderweise mit Ausnahme derer, die in den unteren Oktaven spielen. Hier macht sich die verzögerte Gruppenlaufzeit negativ bemerkbar.
    Kontrabass und Co. scheinen eher in der Künstlergarderobe zu spielen, anstatt auf der Bühne.

    Außerdem ist die Phase mit 270° Drehung eigentlich nur noch mit den passenden Treibern in den Griff zu bekommen.
    Ansonsten ist es ein reines Glücksspiel herauszufinden, ob der HT jetzt verpolt besser spielt, oder besser doch nicht.
    Ein weiterer Nachteil sind die Kosten, die eine solche Weiche ganz schnell mal explodieren läßt. Insbesondere wenn man mit hochwertigen Bauteilen wie z.B.CFC-Flachkupferspulen operiert.



    Filter 4.Ordnung:
    Vom Phasenverhalten aus betrachtet, die einzige Option die theoretisch ein phasengleiches Verhalten ermöglicht, da bei 360° Drehung die Phase wieder auf 0 liegt.
    Praktisch betrachtet aber keine Option, da sie ein Bauteilegrab sondergleichen darstellt und potentielle Selbstbauer (wie auch die meisten renommierten Hersteller) von vornherein abschreckt.
    Ich kenne auch keine Gruppenlaufzeiten solcher Konstruktionen und ehrlich gesagt will ich sie auch gar nicht sehen.
    Ein weiterer Nachteil ist meiner Ansicht nach das Signalverhalten solcher Filter.


    So, das war erstmal ein kurzer Einblick meinerseits zu der Thematik.


    Gruß
    Junior

    Kommentar

    • Peter K
      Registrierter Benutzer
      • 18.10.2000
      • 927

      #32
      Hallo Junior,
      eigentlich wollte ich mich aus dem Thread raushalten, da zu einem Teil des bisher geschriebenen ein paar technische Anmerkungen nötig wären.
      Zu deinem Beitrag muss man aber was schreiben, u.A., weil du persönliche Einschätzungen als (technische) "Wahrheit" darstellst.

      Zunächst einmal sollte man sich darauf einigen, dass wir im Folgenden über AKUSTISCHE Filter reden, also die akustische Filterflanke, die in der Regel eine Kombination aus Treiberverhalten und Weichenverhalten darstellt, muss den Filterfunktionen genügen, damit sich auch deren Eigenschaften einstellen.
      Zitat von Junior Beitrag anzeigen

      Fakt ist daß die Filter 1.Ordnung die gringsten Gruppenlaufzeiten haben, weil die mit zunehmender Anzahl Bauteile auf der Weiche ansteigt,
      1.Nicht die Anzahl der Bauteile macht das Gruppenlaufzeizproblem, sondern die resultierende akustische Filterfunktion.
      2. wirkliche akustische 6 dB Filter habe ich noch nicht gesehen, nicht Alles, was nur ein Bauteil im Signalweg hat, ist eine AKUSISCHE Weiche 1. Ordnung, schon garnicht, wenn man dann den Schnittpunkt bei -6 dB wählt.

      was vor allem bei der Basswiedergabe von Vorteil ist, da sie mit zunehmender Gruppenlaufzeit/Flankensteilheit immer unpräziser bzw. schwieriger ortbar werden.
      Bei Trennungen von Mehrwegern kann man die Hörschwellen bei Gruppenlaufzeiten kaum überschreiten (auch nicht bei höhergradigen Weichen), Probleme kann es bei tiefgetrennten Subs geben oder bei BR-Boxen.
      Wie willst du nebenbei einen 6 dB Hochpass bei einem Basstreiber hinbekommen, wenn der schon natürlich(in CB) mit 12 dB pro Oct. abfällt ?

      Die Problematik dabei ist die Ankopplung der übrigen Treiber, vor allem des HT, da Resonanzen durch Saug-und Sperrkreise und ggf. auch Impedanzlinearisierungen eleminiert erden müssen
      Das Problem hast du aber auch bei höhergradigen Weichen an der Backe, wenn die beteiligten Treiber der Korrektur bedürfen.

      und der Klirr in diesem Bereich ansteigt, was eine Änderung der Übergangsfrequenz erfordert und die Treiberauswahl zu einem Alptraum werden läßt.
      Die Klirrproblematik ist korrekt, denn bei einer akustischen Weiche 1. Ordnung nimmt der Membranhub unterhalb der Trennfrequenz mit fallender Frequenz weiterhin zu, erst unterhalb fc nimmt dann der Membranhub ab.

      Wenn man fertig ist hat die Weiche unzählige ansonsten überflüssige Bauteile mehr, was den Vorteil sofort in einen Nachteil verwandelt.
      Für viele Weichenbauteile waren frühere Dynaudio 6 dB beweichte Boxen berüchtigt....
      Welchen genauen Nachteil haben übrigens nicht im Signalweg liegende Bauteile, die der Impedanz- und Frequenzgangkorrektour dienen ?

      Die 6dB Weichen neigen klanglich dazu, unauffällig, harmonisch, aber wenig räumlich zu spielen. Vor allem in der Tiefenstaffelung der Instrumente. Also eher zweidimensional.
      Für diese persönliche Einschätzung gibt es aber a) keine technische Erklärung und b) widerspricht das meiner persönlichen Erfahrung.

      Filter 2.Ordnung haben 180° Phasendrehung, so daß der angekoppelte Treiber verpolt angeschlossen werden muß. Dieser "Trick" bewirkt aber einen (fast) identischen Phasengang beider Treiber , der sich auf der Achse von 0° beim Tiefton mit zunehmender Frequenz auf 180° dreht.
      Da kommt es darauf an, wieviel Wege der Lautsprecher hat, sobald ein Bandpass (oder mehrere) im Spiel ist, können andere Polungen richtig sein.

      Das ist nicht jedermanns Geschmack, da die Wiedergabe, vor allem im Präsenzbereich ungeheuer direkt ist und eine hohe Schallenergie in den Raum emittiert,
      Reden wir hier über 12 dB Butterworth (die haben bei der Übergangsfrequenz in der Tat einen 3 dB Buckel auf der Übergangsfrequenz) oder über Linkwitz, die linearen Schalldruckverlauf haben, aber einen 3 dB Energieeinbruch bei der Übergangsfrequenz ?
      Wo soll bei den Linkwitzen denn die "hohe Schallenergie" herkommen ???

      Der Vorteil dieser Schaltung ist ein sehr lebendiges Klangbild mit "Live" Charakter und dreidimensionaler Räumlichkeit.
      Insbesondere Stimmen scheinen deutlich vor dem LS mitten im Raum zu stehen, während die Musiker sich dahinter positionieren.
      Das halte ich für Märchenstunde, all die von dir beschriebenen Eigenschaften ergeben sich aus dem Amplitudenverhalten und dem Abstrahlverhalten der Box. Das hat aber nicht zwingend etwas mit den verwendeten Filterordnungen zu tun.

      Filter 2.Ordnung kommen vor allem in 3- und 4 Wege Systemen in den meisten Fällen mit der geringsten Anzahl an Weichenbauteilen aus, da Korrekturschaltungen meist überflüssig sind. In der Regel reicht eine einfache Pegelanpassung. Folglich stellen sie einen guten bis sehr guten Kompromiß dar, was Gruppenlaufzeit, Räumlichkeit und Abbildungsgenauigkeit betrifft.
      Sehe ich anders...
      Akustische 12 dB-Weichen sind nicht einfach machbar, weil die Treiber an ihren Übertragungsenden ja schon mit 12 dB bei der Schalleistung abfallen.

      Filter 3.Ordnung haben eine hervorragende Abbildungsgenauigkeit. Instrumente scheinen wie mit dem Stift gezeichnet auf der Bühne zu stehen.
      Blöderweise mit Ausnahme derer, die in den unteren Oktaven spielen. Hier macht sich die verzögerte Gruppenlaufzeit negativ bemerkbar.
      Kontrabass und Co. scheinen eher in der Künstlergarderobe zu spielen, anstatt auf der Bühne.
      bei einem akustischen 18 dB Filter ist das noch unproblematisch. Wenn man aber einem mit 12 dB abfallenden Treiber noch eine elektrische Weiche 3. Ordnung verpasst, hat man grob eine Weiche 5. Ordnung, da kann es dann im unteren Frequenzbereich schon eng werden....


      Außerdem ist die Phase mit 270° Drehung eigentlich nur noch mit den passenden Treibern in den Griff zu bekommen.
      Wieso das denn ?
      Der akustische Phasenversatz nach Weiche ist 270 Grad. Die Kunst ist nun, das mit der Kombination Treiberverhalten und Weichenverhalten zu designen.
      Geht gut, kann aber nicht jeder....

      Ansonsten ist es ein reines Glücksspiel herauszufinden, ob der HT jetzt verpolt besser spielt, oder besser doch nicht.
      Bei korrekt aufgebaute Weichen 1. und 3. Ordnung sollte sich übrigens der Summenpegel bei Verpolung nicht ändern.
      Im Raum kann allerdings mal die eine oder die andere Polung besser sein, durch das vertikal asymetrische Abstrahlverhalten solcher Weichen auf/um die Trennfrequenz herum.

      Ein weiterer Nachteil sind die Kosten, die eine solche Weiche ganz schnell mal explodieren läßt. Insbesondere wenn man mit hochwertigen Bauteilen wie z.B.CFC-Flachkupferspulen operiert.
      Da ich für Bauteileklang taub bin, schreckt mich das nicht so sehr....
      Wirklich gute Passivweichen sind nun mal aufwendiger....

      Filter 4.Ordnung:
      Vom Phasenverhalten aus betrachtet, die einzige Option die theoretisch ein phasengleiches Verhalten ermöglicht, da bei 360° Drehung die Phase wieder auf 0 liegt.
      Da gelten die obigen Anmerkungen zur 12 dB Weiche (Butterworth oder Linkwitz ?)

      Praktisch betrachtet aber keine Option, da sie ein Bauteilegrab sondergleichen darstellt und potentielle Selbstbauer (wie auch die meisten renommierten Hersteller) von vornherein abschreckt.
      Praktisch für mich nicht abschreckend, will man definierte akustische Filterflanken haben, meist die einzige sinnvolle Option.

      Ich kenne auch keine Gruppenlaufzeiten solcher Konstruktionen und ehrlich gesagt will ich sie auch gar nicht sehen.
      Nach meinem Kenntnisstand bleiben oberhalb des unteren Bassbereiches die Gruppenlaufzeitverzerrungen auch solch höhergradiger Weichen noch weit unterhalb der Hörschwellen.

      Gruß
      Peter Krips

      Kommentar

      • Fosti
        Registrierter Benutzer
        • 18.01.2005
        • 3155

        #33
        Danke Peter,

        immer wieder beeindruckend, mit welcher Engelsgeduld Du solche Posts beantwortest...ich war grad in der Stimmung die "Keule" zu holen, weil mich das Selbstbewusstsein einiger mit solchen Halb-/Unwahrheiten aufzutreten mindestens genauso "beeindruckt"

        Besser so, wie Du es gemacht hast

        Gehe jetzt auch ein oder zwei Bierchen mit den Kollegen trinken.

        Schönen Abend,
        Christoph
        Ich stimme ansonsten dafür, deinen Nick in "Cato" zu ändern; derjenige, der im Senat immer mit "...im übrigen bin ich der Meinung, dass MEG gehört werden muss!" geschlossen hat . (copyright by mechanic)

        Kommentar

        • Junior
          Registrierter Benutzer
          • 15.12.2016
          • 90

          #34
          Zitat von Peter K Beitrag anzeigen
          Zu deinem Beitrag muss man aber was schreiben, u.A., weil du persönliche Einschätzungen als (technische) "Wahrheit" darstellst.

          Also der subjektive Höreindruck wurde nicht nur von mir allein so empfunden. Inzwischen gibt es auch wissenschaftliche Arbeiten darüber die das belegen, obwohl es bestimmt mindestens genauso viele gibt, die etwas anderes behaupten.
          Daß bestimmte Treiberkombinationen nicht zusammenpassen, mit egal welcher Weiche ist glaube ich auch jedem bewußt.


          Für viele Weichenbauteile waren frühere Dynaudio 6 dB beweichte Boxen berüchtigt....
          Dann geht der Punkt aber an mich, da die genauso gespielt haben wie ich das beschrieben habe. Das ist ebenfalls nicht nur meine Ansicht, aber dennoch subjektiv.


          Da ich für Bauteileklang taub bin, schreckt mich das nicht so sehr....
          Wirklich gute Passivweichen sind nun mal aufwendiger....

          Okay, aber das muss ja jeder für sich selbst heraushören und entscheiden.
          Im Falle meiner Atlas stimmt das so auch nicht. Die kommt trotz der 4 Wege mit 12 Bauteilen auf der Weiche aus, wenn man die Pegelanpassung nicht mitrechnet.


          Wo soll bei den Linkwitzen denn die "hohe Schallenergie" herkommen ???
          Wenn ich das wüsste, würde ich das veröffentlichen.
          Natürlich geht es hier um einen Linkwitz-Filter. Das hing aber auf keinen Fall mit der Amplitude zusammen, da die Abweichung im Bereich 0,5-1,0dB über den Gesamtverlauf lag. Eventuell kann das mit dem Delay,bzw. der Impulsantwort zusammenhängen. Weiß ich aber nicht mehr aus dem Gedächtnis heraus.


          Nach meinem Kenntnisstand bleiben oberhalb des unteren Bassbereiches die Gruppenlaufzeitverzerrungen auch solch höhergradiger Weichen noch weit unterhalb der Hörschwellen.

          Nicht wenn man nach den Tabellen von Blauert und Laws geht und das Group Delay zwischen einer 12 und 24dB Weiche dagegen betrachtet:


          http://www.visaton.de/vb/attachment....1&d=1499357645


          Gruß
          Junior
          Angehängte Dateien

          Kommentar

          • chChrLam
            Registrierter Benutzer
            • 23.02.2012
            • 108

            #35
            Zitat von Junior Beitrag anzeigen
            Nicht wenn man nach den Tabellen von Blauert und Laws geht und das Group Delay zwischen einer 12 und 24dB Weiche dagegen betrachtet:
            Ein Bild dazu: Group Delay Tiefpass LR4/LR2 bei 100/150/200Hz
            Angehängte Dateien

            Kommentar

            • Peter K
              Registrierter Benutzer
              • 18.10.2000
              • 927

              #36
              Hallo Junior,
              Zitat von Junior Beitrag anzeigen
              Also der subjektive Höreindruck wurde nicht nur von mir allein so empfunden.
              Jeweils den gleichen Lautsprecher mit unterschiedlichen Weichen direkt miteinander verglichen ?
              Wenn nein, sagen solche Höreindrücke über das vermeintliche grundsätzliche Verhalten unterschiedlicher Weichenordnungen genau nichts aus.

              Inzwischen gibt es auch wissenschaftliche Arbeiten darüber die das belegen,
              Speziell zu den behaupteten grundsätzlichen Klangeigenschaften unterschiedlicher Weichen würde ich die Arbeiten gerne mal lesen....
              Da melde ich -so es die denn tatsächlich geben sollte- schon jetzt Zweifel an der Wissenschaftlichkeit der Arbeiten an.
              Man kann nämlich bei einer gegebenen Lautsprecherkombination (und gleicher Trennfrequenz) nicht die Filterordnungen (bei gleichem Achsenpegel) verändern, ohne sich dabei Änderungen beim horizontalen und vertikalen Abstrahlverhalten über Winkel und beim Energieverhalten einzuhandeln.
              Diese Effekte sind aber klangentscheidend bei der Wiedergabe in akustisch kleinen Räumen.

              Daß bestimmte Treiberkombinationen nicht zusammenpassen, mit egal welcher Weiche ist glaube ich auch jedem bewußt.
              Sicher gibt es Kombinationen, die nicht miteinander "können".
              "egal mit welcher Weiche" streite ich aber ab.
              Wenn manche Kombinationen mit 6 dB nicht funktionieren, können sie mit 24 dB dennoch sehr gut zusammenpassen.

              Dann geht der Punkt aber an mich, da die genauso gespielt haben wie ich das beschrieben habe. Das ist ebenfalls nicht nur meine Ansicht, aber dennoch subjektiv.
              Siehe weiter oben....

              Im Falle meiner Atlas stimmt das so auch nicht. Die kommt trotz der 4 Wege mit 12 Bauteilen auf der Weiche aus, wenn man die Pegelanpassung nicht mitrechnet.
              Bei einem 4-Weger halte ich 12 dB-Weichen für deutlich suboptimal.....
              Bei einer solchen Konstruktion können die Filterflanken kaum steil genug sein.
              Ich werkele auch gerade an einem Vierweger, da werde ich (passiv), wo es von der Gruppenlaufzeit her vertretbar ist, sogar 6. Ordnung akustisch machen....

              Nicht wenn man nach den Tabellen von Blauert und Laws geht und das Group Delay zwischen einer 12 und 24dB Weiche dagegen betrachtet:

              http://www.visaton.de/vb/attachment....1&d=1499357645
              Die Werte im Beitrag 35 liegen aber meines Wissens nach noch unter den Hörschwellen.....

              Gruß
              Peter Krips

              Kommentar

              • aurelian
                Registrierter Benutzer
                • 05.03.2013
                • 1911

                #37
                Wenn nein, sagen solche Höreindrücke über das vermeintliche grundsätzliche Verhalten unterschiedlicher Weichenordnungen genau nichts aus.
                Hat der Nubert gemacht und ist zum Schluß gekommen, dass mit 12dB jede Box deutlich klanglich gewonnen hat gegenüber dem 6dB-Kram, womit die Behauptung
                Also der subjektive Höreindruck wurde nicht nur von mir allein so empfunden. Inzwischen gibt es auch wissenschaftliche Arbeiten darüber die das belegen, obwohl es bestimmt mindestens genauso viele gibt, die etwas anderes behaupten.
                mM ins Bereich der Märchen gehört
                Was ich schreibe, ist nur meine Meinung. Denn wessen Meinung soll es sonst sein?

                Kommentar

                • Junior
                  Registrierter Benutzer
                  • 15.12.2016
                  • 90

                  #38
                  Hallo Peter,

                  Jeweils den gleichen Lautsprecher mit unterschiedlichen Weichen direkt miteinander verglichen ?
                  Ja, selbstverständlich.
                  In einigen Fällen sogar mittels Aktivweiche per DSP und selbstverständlich mit linearisierter Amplitude.


                  Speziell zu den behaupteten grundsätzlichen Klangeigenschaften unterschiedlicher Weichen würde ich die Arbeiten gerne mal lesen....
                  Das habe ich mir schon gedacht, darum habe ich mal nachgeschaut:

                  http://www.ursound.de/Kapitel%204.pdf


                  Code:
                  Diese Effekte sind aber klangentscheidend bei der Wiedergabe in akustisch kleinen Räumen.
                  Möglich, aber zumindest in meinem Fall wohl eher zu vernachlässigen.
                  Der Hörabstand beträgt ca. 5m. Zusätzlich ist der Hörraum ist auf 200ms RT60 akustikoptimiert und über 40qm groß.


                  Code:
                  Bei einem 4-Weger halte ich 12 dB-Weichen für deutlich suboptimal.....
                  Bei einer solchen Konstruktion können die Filterflanken kaum steil genug sein.
                  Hmm, versteh ich jetzt nicht, warum das so sein muß.
                  Wenn es dabei wieder um das Abstrahlverhalten geht, das ist kein Nahfeldmonitor und soll auch keiner werden.

                  Code:
                  Die Werte im Beitrag 35 liegen aber meines Wissens nach noch unter den Hörschwellen.....

                  Sorry, die hätte ich schon im letzten Beitrag mitposten sollen:

                  Frequenz Hörbarkeitsschwelle

                  500 Hz 3,2 ms
                  1 kHz 2 ms
                  2 kHz 1 ms
                  4 kHz 1,5 ms
                  8 kHz 2 ms



                  Gruß
                  Junior

                  Kommentar

                  • Andy22
                    Registrierter Benutzer
                    • 01.01.2010
                    • 125

                    #39
                    Die beste Frequenzweiche ist gar keine Frequenzweiche.

                    Ich habe zufällig mal einen guten 17er Tiefmitteltöner (eines namhaften Herstellers) ohne Weiche Fullrange laufen lassen (70 Hz - ca. 12.000 Hz) + zusätzliche Bassunterstützung - Wow!

                    Ich habe noch nie so ein komplettes, schönes Klangbild mit hoher Auflösung gehabt. Die Sänger schienen vor mir im Zimmer zu stehen.
                    Den obersten Hochtonbereich habe ich keine Sekunde vermisst.

                    Jede frequenztrennende Weiche zwischen Verstärker u. Chassis scheint ein mehr oder weniger fauler Kompromiss zu sein, um verschiedene Chassis (Frequenzbereiche) zu verheiraten.

                    Andy

                    Kommentar

                    • Fosti
                      Registrierter Benutzer
                      • 18.01.2005
                      • 3155

                      #40
                      Zitat von Andy22 Beitrag anzeigen
                      Die beste Frequenzweiche ist gar keine Frequenzweiche. .....

                      Jede frequenztrennende Weiche zwischen Verstärker u. Chassis scheint ein mehr oder weniger fauler Kompromiss zu sein, um verschiedene Chassis (Frequenzbereiche) zu verheiraten.

                      Andy
                      Wie lange wird so ein Schwachsinn eigentlich noch geglaubt

                      ...wenigstens sagt er "scheint"
                      Ich stimme ansonsten dafür, deinen Nick in "Cato" zu ändern; derjenige, der im Senat immer mit "...im übrigen bin ich der Meinung, dass MEG gehört werden muss!" geschlossen hat . (copyright by mechanic)

                      Kommentar

                      • mechanic
                        Registrierter Benutzer
                        • 25.07.2014
                        • 2277

                        #41
                        @ junior: Zu deiner "wissenschaftlichen" Quelle (ursound): Ich bin ja auch der Überzeugung, dass manchmal etwas einen klanglichen Einfluss hat, obwohl die physikalische Erklärung fehlt oder im Widerspruch dazu steht, aber

                        "Nach der Verlötung der neuen Weichen wurde ein schlechteres Klangbild festgestellt als es durch das Stecksystem in Erinnerung war. Aus Erfahrung war aber bekannt, dass frische Lotstellen einige Zeit brauchten um "eingespielt“ zu werden. Und tatsächlich, nach etwa 50 laut abgespielten CD’s näherte sich die Qualität der des gesteckten Systems."

                        Sorry, da lese ich nicht weiter, der hat ein Rad ab ...
                        Gruß Klaus

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                        • UweG
                          Registrierter Benutzer
                          • 29.07.2003
                          • 5606

                          #42
                          Ich habe zufällig mal einen guten 17er Tiefmitteltöner (eines namhaften Herstellers) ohne Weiche Fullrange laufen lassen (70 Hz - ca. 12.000 Hz) + zusätzliche Bassunterstützung - Wow!
                          Das glaube ich sogar. Ein ähnliches Erlebnis hatte ich als ich mal eine Solo 50 leihweise im Wohnzimmer stehen hatte. Der Grund dafür ist aber nicht, dass die Frequenzweichen die Ortung in den Dutt hauen, sondern, dass eine so große Membran einen weiten Frequenzbereich extrem eng abstrahlt. Durch das Fehlen von Indirektschall hat man im Extremfall das Gefühl, die Musik käme aus dem Kopf wie bei einem Kopfhörer. Die Liebhaber von Hörnern schwärmen genau von diesem Effekt. Bei der Solo 50 hat meine Frau, die in der Küche stand, gemeint, die käme uns nicht ins Haus. Die würde ja nur brummeln. Das ist die Schattenseite. Wenn man solche Boxen nicht genau auf den Hörer ausrichtet, wird es grausam .. und so richtig echte Klangfarben sind sowieso nie die Stärke von Breitbändern.
                          Boxsim ... wenn Lautsprechersimulation gelingen soll.

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                          • kboe
                            Registrierter Benutzer
                            • 28.09.2003
                            • 1811

                            #43
                            Zitat von Andy22 Beitrag anzeigen
                            Die beste Frequenzweiche ist gar keine Frequenzweiche.

                            Ich habe zufällig mal einen guten 17er Tiefmitteltöner .....

                            .....Die Sänger schienen vor mir im Zimmer zu stehen.

                            Andy
                            DAS kann jeder große Breitbänder! Die wirklich simple Erklärung dafür:
                            starke Bündelung.....


                            gruß
                            kboe

                            edith: uwe war schneller...
                            Mir kommt kein HiRes in die Anlage. Ich brauch meine Hochtöner noch länger.

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                            • kboe
                              Registrierter Benutzer
                              • 28.09.2003
                              • 1811

                              #44
                              Eine wirklich gute Erklärung für den Zusammenhang zwischen Klangeindruck und Bündelung gibts hier:

                              https://www.youtube.com/watch?v=yC0hjRHCYs0

                              gruß
                              kboe
                              Mir kommt kein HiRes in die Anlage. Ich brauch meine Hochtöner noch länger.

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                              • Andy22
                                Registrierter Benutzer
                                • 01.01.2010
                                • 125

                                #45
                                @kboe/UweG

                                Vielleicht werde ich noch zum Breitbänder-Fan.
                                Ein Effekt ist sicher die Bündelung mit weniger Raumreflexionen.

                                Ein anderer Effekt ist die Tatsache, dass im wichtigen Frequenzbereich (100 Hz - 5.000 Hz) keine Trennung durch eine, wie immer geschaltete Weiche, stattfindet.

                                @Fosti
                                Jede Weiche verändert die Phasenbeziehung zwischen Orginalsignal vom Verstärker und Schalldruckaufbau über mehrere Chassis - wer das infrage stellt, sollte hier nicht so großspurig auftreten.

                                Andy
                                Zuletzt geändert von Andy22; 07.07.2017, 18:06. Grund: tippfehler

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