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Baffle Step korrekt entzerren

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  • thomasdirk
    Registrierter Benutzer
    • 13.11.2003
    • 9

    Baffle Step korrekt entzerren

    Hi Alle,

    habe im Forum den Hinweis bekommen, dass ich bei meinen Lautsprechern über die Weiche den Baffle Step entzerren muss, da ansonsten der Tieftonbereich zu schmal ausfällt wegen der 4Pi ind 2Pi Problematik (Stimmt! Kann ich hören ).

    Jetzt habe ich ein wenig gesurft und durch Formeln von J. Murphy ausgerechnet, dass die f3 für die Korrektur in meinem Fall (Breite der Schallwand 165mm) rund 700 Hz beträgt und ich eine Parallelschaltung von 7,12 Ohm und 1,15 mH Spule in Serie vor die Lautsprecher schalten müsste, um der Erhöhung auf 6db ab diesen 700 HZ entgegenzuwirken.

    Meine naiven Fragen dazu:

    Was für eine Spule nehmen (Luft, HQ, Ferritkern, etc. ) ? Bezgl. Verzerrung durch Sättigung, Belastbarkeit usw.

    Warum sehe ich fast keinem Bauvorschlag eine solche Kombination (R&L) vor den Lautsprechnern ? Wie korrigieren die Entwickler in diesen Fällen den Bafflestep?

    Drückt diese Schaltung evtl. den Wirkungsgrad der Box in den Keller ?


    Freue mich auf Hinweise !

    Bis denne

    Dirk
  • Krips
    Registrierter Benutzer
    • 06.12.2002
    • 190

    #2
    Hallo,

    das mit der bafflestepentzerrung ist leider ein Minenfeld !

    Wenn Du einen Lautsprecher auf linearen Freifeldfrequenzgang "züchten" willst, ist es richtig, den BS zu entzerren.....

    Lautsprecher werden aber nicht im Freifeld betrieben, im Raum herrscht je nach Wellenlänge/Frequenz dann ohnehin wieder 2 Pi oder sogar noch weniger.

    Ein komplett entzerrter BS im Freifeldfrequenzgang führt zu einen völlig überzogenen Bass- und Tiefbassbereich im Raum....


    " Warum sehe ich fast keinem Bauvorschlag eine solche Kombination (R&L) vor den Lautsprechnern ? Wie korrigieren die Entwickler in diesen Fällen den Bafflestep?"

    Weil man eine 6 oder 12 dB-Weiche leicht so "fehlabstimmen" kann, dass der BS quasi "nebenbei" mit erledigt werden kann...

    "Drückt diese Schaltung evtl. den Wirkungsgrad der Box in den Keller ?"

    Ja

    Gruss
    Peter Krips

    Kommentar

    • thomasdirk
      Registrierter Benutzer
      • 13.11.2003
      • 9

      #3
      Hallo Peter

      Du schreibst, dass man eine 6 oder 12 dB-Weiche leicht so "fehlabstimmen" kann, dass der BS quasi "nebenbei" mit erledigt werden kann...

      Das bedeutet dann, dass man die Berechnung einer Frequenzweiche durch einschlägige Programme somit auch nur als Grobschlag verwenden, um die eigentliche Abstimmung dann von Hand macht... ....und wieder Messequipment braucht, um zu sehen, was man da eigentlich auslöst.... Damn !

      Wenn ich diesen Enzerrer à la Murphy jetzt einbaue und danach habe ich einen grottenschlechten Wirkungsgrad dann hilft mir das aber auch net weiter.....

      Was tun ?

      Dirk

      Kommentar

      • Schlimm
        Registrierter Benutzer
        • 21.01.2003
        • 237

        #4
        Die Entzerrung eines BaffleSteps kann genauso wie die korrekte Auslegung einer Frequenzweiche nur mit in der Box vermessenen Chassis funktionieren. Eine Entzerrung a la Schulbuchformel kann nur schief gehen. Außerdem entzerrst Du immer nur auf Achse.

        Kommentar

        • Reservemaha
          Registrierter Benutzer
          • 12.06.2003
          • 560

          #5
          Hi!
          Dem PeterKrips-Statement von 11:06 kann ich nur zustimmen!

          Btw... es ist manchmal ALLES anders als man denkt!
          Segelflieger wissen es! Aufwinde sucht man dort.... wo sie wirklich SIND, nicht dort wo man sie "intellektuell" vermutet.

          Gruß, maha *grins*
          ???

          Kommentar

          • AH
            AH
            Registrierter Benutzer
            • 17.01.2003
            • 586

            #6
            auch ich möchte Peter Krips beipflichten....

            Ein überzogener Baß- und Tiefbaßbereich im Raum ist die Folge, viel schlimmer sind jedoch meiner Erfahrung nach die Auswirkungen eines überzogenen Grundtonbereiches / unteren Mitten, der ebenfalls die Folge einer Freifeldentzerrung ist, zumindest bei kleineren Lautsprechern.

            Allgemein: Wenn der Abstand zwischen Lautsprecher und Begrenzungsflächen (Wand, Fußboden,.....) klein gegen die Wellenlänge ist, kommt es zu einer gleichphasigen Addition, daraus folgt ein Pegelgewinn von 6dB. Die Wand agiert quasi als "erweiterte Schallwand" des Lautsprechers.
            Ist der Abstand des Lautsprechers von der Wand groß gegen die Wellenlänge, kommt es zu einer Addition zweier dekorrelierter Schallquellen, was einen Gewinn von 3dB zur Folge hat.
            Das ist vereinfacht die Wechselwirkung zwischen einer! Begrenzungsfläche und einem Lautsprecher.

            Die Nachhallzeit eines Hörraumes nimmt zusätzlich zu tiefen Frequenzen zu, wenn dann auch noch (in alle Raumrichtungen) mit abnehmender Frequenz eine zunehmende akustische Leistung in den Raum abstrahlt (Diffusfeld-Frequenzgang steigt zu tiefen Frequenzen durch "bafflestep-entzerrung" an), ist das Ergebnis ein dunkel verfärbter Klang.

            Wandbündige Montage ist unter diesem Aspekt eine ebenso einfache, wie gute Lösung. Der Bafflestep existiert hier erst gar nicht, man kämpft nicht mit einem unausgewogenen Diffusfeld-Frequenzgang und dem daraus folgenden dumpfen, dicken, undurchsichtigen Klang typischer Hifi-Dröhndosen. Kammfiltereffekte durch Reflektion von der Rückwand entfallen und nebenher erschlägt man noch sämtliche Probleme bezüglich Kantendispersion, denn beim bündigen Einbau in die Wand gibt es keine Diffraktionskanten.
            Daher empfehle ich für den Selbstbau entweder große Schallwände, wo man den bafflestep direkt in die gleichphasige Addition von Begrenzungsflächen übergehen lassen kann, oder bündige Montage in die Wand.
            Wer sich sein Gehör mit freifeldentzerrten Kompaktbox-Dröhndosen verdorben hat, wird das Ergebnis zuerst als "ungewohnt hell" im Klangeindruck empfinden.

            Gruß

            Andreas

            Kommentar

            • UweG
              Registrierter Benutzer
              • 29.07.2003
              • 5606

              #7
              Die Sache mit der Weiche könnte man auch anders lösen: Simulation!!! Da ist auch schon ne Menge brauchbares rausgekommen - jedenfalls weitaus Brauchbareres als mit Schulbuchweichen.

              Folgender Vorschlag als Ausgangspunkt einer Simulation:
              1. Weiche nach Schulbuchformel auslegen, 12dB-Weiche, Butterworth-Abstimmung und Pegelung des HT um 3dB niedriger als TT (=halber Ausgleich des Bafflestep)
              2. L vor dem TT etwa Faktor 1,5 vergrößern
              C parallel zum TT etwa halb so groß
              L parallel zum HT 30..50% verkleinern
              zusätzich parallel zum TT ein RC-Gleid aus R=Re des TT und
              C=1 / (4*pi^2*f^2 * Lvc) - das ding heißt Zobelglied
              Boxsim ... wenn Lautsprechersimulation gelingen soll.

              Kommentar

              • Schlimm
                Registrierter Benutzer
                • 21.01.2003
                • 237

                #8
                Wer kann schon in der Box wohnen? Nee im Ernst, es wird Zeit für eine Renaissance breiter Schallwände.

                Kommentar

                • Reservemaha
                  Registrierter Benutzer
                  • 12.06.2003
                  • 560

                  #9
                  Hi!

                  Die Auswirkung des eigentlichen "Bafflestep" wird überschätzt!

                  Meine Meinung: Die höherfrequenzigen Kantenreflexionen sind wesentlich schlimmer. Dazu zum xten-mal der Link:

                  http://www.trueaudio.com/st_diff1.htm

                  Eine breit abstrahlende Mitteltonkalotte, ab 500 Hz eingesetzt, wird die Olsen-Randbedingungen gut erfüllen. Und daher laute Phantomschallquellen generieren......
                  Abhilfe: Die Schallwand mit "Filz" belegen. 1cm dick!

                  Was tun denn die sogenannten "Schallführungen"? Ich meine, die vermindern die seitliche Abstrahlung..... wodurch weniger Kantenreflexion auftritt. (psst!... nix Kurzhorn!)

                  ------------------------------------------------------------------------------
                  Schon mal probiert? Über eine 50er Kalotte solo (ohne Frequenzweiche) Stimmen abgehört..... natürlich leise.
                  Und jetzt mit Schallwand-Auflagen experimentieren. Der AHA-Effekt stellt sich garantiert ein!

                  Gruß, maha
                  ???

                  Kommentar

                  • AH
                    AH
                    Registrierter Benutzer
                    • 17.01.2003
                    • 586

                    #10
                    Hi maha,

                    Als Besitzer eines Equalizers habe ich gelernt, daß ein oder zwei dB bei einer Bandbreite von einer Oktave im Grundtonbereich über Wohl und Wehe der Wiedergabequalität entscheiden können. Interessant sind auch die Auswirkungen auf den Räumlichkeitseindruck, nur etwas zuviel Grundton und alles wirkt zu "dicht" (-> Blauertsche Bänder). Wir sprechen beim Bafflestep über breitbandige Entzerrungen von immerhin 6dB.....
                    Sowohl Klangfarbe, als auch Räumlichkeitseindruck werden von der Art der Entzerrung des "bafflestep" deutlich beeinflußt.

                    Kantendispersion: Ich habe von "meinem" Lautsprecher einige Klone im Bekanntenkreis. Bei meinem Expemplar ist die Schallwand mit dickem Wollstoff bezogen (mehr aus Bequemlichkeit, daher "akustisch zu dünn" - nur ca. 4mm) und außerdem mit ca. 20cm starkem porösen Absorber rechts, links und oben bündig abgeschlossen, nach unten reicht sie dank Podest bis zum Fußboden.
                    Die Phantomschallquellenbildung ist besser, als bei den furnierten Exemplaren, bei letzteren sind interaurale Laufzeitdifferenzen zu hören. Zum Vergleich habe ich auch eine bündige Montage im Fußboden (es lebe die Holzdiele *g*) probiert, der subjektive Eindruck war einwandfrei, wie der Theorie nach zu erwarten......

                    Der "räumlichere" Klang bei mehr Kantendispersion wird übrigens oft vorgezogen. Genau, wie der "satte, volle" Klang von freifeld-entzerrten Kleinboxen oft vorgezogen wird.

                    Gruß

                    Andreas

                    P.S.

                    Verglichen mit gleich großen Konuslautsprechern, strahlen Mitteltonkalotten zu hohen Frequenzen oft gar nicht so breit ab, aufgrund der großen Schwingspule.

                    Kommentar

                    • US.
                      US.
                      Registrierter Benutzer
                      • 05.07.2003
                      • 307

                      #11
                      Original geschrieben von AH

                      Zum Vergleich habe ich auch eine bündige Montage im Fußboden (es lebe die Holzdiele *g*) probiert, der subjektive Eindruck war einwandfrei, wie der Theorie nach zu erwarten......
                      Hi Andreas,

                      hast du dich dann zum Hören in eine Hängematte; aufgehängt in 2m Höhe direkt unter der Decke; auf dem Bauch liegend begeben, so daß die Ohrwascheln richtig ausgerichtet waren?

                      Gruß, Uwe

                      Kommentar

                      • Bernhard
                        Registrierter Benutzer
                        • 06.04.2001
                        • 469

                        #12
                        Original geschrieben von AH
                        Als Besitzer eines Equalizers habe ich gelernt, daß ein oder zwei dB bei einer Bandbreite von einer Oktave im Grundtonbereich über Wohl und Wehe der Wiedergabequalität entscheiden können. Interessant sind auch die Auswirkungen auf den Räumlichkeitseindruck, nur etwas zuviel Grundton und alles wirkt zu "dicht"
                        Allerdings...

                        Mit einem EQ wie beispielsweise Ultracurve ist es wesentlich einfacher den Klang zu beeinflussen als mit dem Lötkolben und Spulen.

                        Man hört bereits 0,5 dB Anhebung oder Absenkung über eine Oktave deutlich.

                        Grüsse, Bernhard

                        Kommentar

                        • Mr.E
                          Registrierter Benutzer
                          • 02.10.2002
                          • 5291

                          #13
                          Ist der Abstand des Lautsprechers von der Wand groß gegen die Wellenlänge, kommt es zu einer Addition zweier dekorrelierter Schallquellen, was einen Gewinn von 3dB zur Folge hat.
                          Das heißt aber, dass man einen Sub gar nicht unbedingt ins Eck stellen muss, damit er 9dB lauter wird. Im Tiefbassbereich ändert sich da wohl eher wenig. Oder?

                          Kommentar

                          • UweG
                            Registrierter Benutzer
                            • 29.07.2003
                            • 5606

                            #14
                            Kantendispersion: Ich habe von "meinem" Lautsprecher einige Klone im Bekanntenkreis. Bei meinem Expemplar ist die Schallwand mit dickem Wollstoff bezogen (mehr aus Bequemlichkeit, daher "akustisch zu dünn" - nur ca. 4mm) und außerdem mit ca. 20cm starkem porösen Absorber rechts, links und oben bündig abgeschlossen, nach unten reicht sie dank Podest bis zum Fußboden.
                            @AH: Verstehe ich das richtig, dass du auf die Seitenwände und auf den Deckel jeweils 20cm dick Dämmwolle oder so etwa ähnliches geklebt hast? Das stelle ich mir aber sehr negativ für den HAF vor.
                            Die grundsätzliche Idee mit Dämmmaterial an der Box habe ich aber schon vor xx Jahren im "Klinger" gelesen und finde sie nach wie vor sehr bedenkenswert. Man müsste nur mal ne hübsche Konstruktion daraus machen. Dazu müsste man allerdings etwas genauer als ich im Moment wissen, wo das Dämmmaterial sinnvollerweise hin muss und was man am besten nimmt. Polyesterwatte wird wohl zu schwach dämpfen, vielleicht eher Filz? Reflektiert der schon zu stark und dämpft gar nicht?
                            Boxsim ... wenn Lautsprechersimulation gelingen soll.

                            Kommentar

                            • Bernhard
                              Registrierter Benutzer
                              • 06.04.2001
                              • 469

                              #15
                              HAF:

                              Mami könnte doch 2 Pullis für die kleinen Racker Stricken,

                              aus gaaanz dicker Wolle

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