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Lack und Wetter

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  • Tomtom
    Registrierter Benutzer
    • 08.05.2001
    • 673

    Lack und Wetter

    Hallo,

    vor Jahren habe ich mal einen japanischen Lackmeister kenngelernt (über eine Kollegin meiner Frau, die mit einem Japaner verheiratet ist ergibt sich sowas hin und wieder) und den mal gefragt, wie die Jungs es denn schon vor Jahrhunderten geschafft haben, derart perfekte und superglatte Lackierungen vorzunehmen.
    Nachdem er mir dann stundenlang erklärt hat, dass die Lackkunst ursprünglich aus China stamme und so weiter kam er aber auf den Punkt:
    Für perfekte Lackoberflächen begibt sich der Lackmeister an einem Regentag mit seinem Boot und allen nötigen Utensilien hinaus auf's Meer und arbeitet dort.
    Nur an solchen Tagen sei die Staubkonzentration in der Luft gering genug um (in zig Aufträgen) wahre Meisterwerke entstehen zu lassen.

    Jetzt habe ich aber in der letzten Zeit, wen wunderts, mehrfach sinngemäß gelesen, Lackieren sei leider momentan nicht möglich, das es regne.
    Ist es wirklich so, dass man mit modernen Lacken nur bei passender Luftfeuchtigkeit arbeiten kann/soll?
    Das wäre schade, denn das Staubargument ist m.E. durchaus triftig.


    mfg

    Tomtom
  • We-Ha
    Moderator
    • 26.09.2001
    • 12244

    #2
    Nun, das Argument 'Staub' ist absolut nicht von der Hand zu weisen.
    Ich habe mal vor längerer Zeit das Problem gehabt (es herrschte sehr hohe Luftfeuchte), das sich , scheinbar, in der Grundierung ein Grauschleier bildete, der auch durch Schleifen nicht zu beseitigen war.
    Durch Anfrage beim Hersteller kam dann heraus, das halt die Luft zu feucht sei, die Feuchtigkeit die in/auf der Oberfläche ist, durch den schnell trocknenden Grund(ierung) eingesperrt wurde und so den Graunebel verursachte.
    Wir haben dann Verzögerer in die Grundierung/Lack getan und es klappte.
    Also liegt die Änderung der 'Lackierphilosphie' wohl auch scheinbar wieder in unserer hektischen Zeit begründet, wo alles 'Ruck-Zuck' abgewickelt werden muss.
    Tipps & Tricks für alle Wastels in Wolfgangs Bastelkeller , denn wie der Schreiner kann es keiner
    Ich habe Probleme für alle Lösungen !!! .-- ....

    Kommentar

    • Tomtom
      Registrierter Benutzer
      • 08.05.2001
      • 673

      #3
      Hallo,

      Verzögerer?


      mfg

      Tomtom

      Kommentar

      • We-Ha
        Moderator
        • 26.09.2001
        • 12244

        #4
        Jo, sowas gibt es, ist auch irgend 'ne Chemie, wird dem Lack/Grund beigemischt (wird es aber im Baumarkt wahrscheinlich nicht geben), sorgt dafür, dass das Lösungsmittel sich nicht zu schnell 'verduftet', je nach Bei-misch-anteil.

        Das ist niemand, der besonders lahmarschig mit der Pistole da rumwedelt !?!

        [Dieser Beitrag wurde von We-Ha am 29. August 2002 editiert.]
        Tipps & Tricks für alle Wastels in Wolfgangs Bastelkeller , denn wie der Schreiner kann es keiner
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        • Battlepriest
          Registrierter Benutzer
          • 26.02.2001
          • 1005

          #5
          hallo Tomtom und We-Ha,

          das phänomen hatte ich auch mal beim lackieren eins motorradtankes. hab ich im "normalen" forum irgendwo ausführlich berichtet. wenn gewünscht such ich das mal raus und poste das hier rein. war ne menge text...

          zu meinem erstaunen habe ich in meinem 2. industriepraktikum metall dann in der lackiererei dann einen mehrere meter breiten künstlichen wasserfall gesehn. leider konnte mir da niemand erklären, warum dort keine nebel entstehen. bleiben spekulationen: wasserlack oder das riesige luftvolumen der halle juckt das bisschen wassefall nicht. dafür werden aber staubteilchen gut rausgefiltert. oder beides?

          ich benetzte in jedem fall meinen garagenboden einige stunden vorm lackieren, damit beim gehen kein staub vom boden aufgewirbelt wird.

          Kommentar

          • gork
            Registrierter Benutzer
            • 30.07.2001
            • 1088

            #6
            tomtom,

            über eine Kollegin meiner Frau, die mit einem Japaner verheiratet ist

            du bist japaner?

            grüße
            gork

            Kommentar

            • We-Ha
              Moderator
              • 26.09.2001
              • 12244

              #7
              Ja Battelpriest, es wäre wünschenswert, diesen Beitrag einzubinden.

              Die Wasserwand ist eine sogenannte Absauganlage (ne, nicht für Frauen, die Probleme mit den Oberschenkeln haben ), hier wird die Raumluft abgesaugt und damit der beim Lackieren entstehende Nebel. Deswegen sieht man dann ja auch 'keinen'.
              Im Normalfall wird über Zuluftfilter das sonst entstehende Vakuum ausgeglichen.
              Der Wasserfall dient dazu, die Partikel des Lacknebel zu binden und im Auffangtrog auszuflocken, sodass man den Nebel dann sozusagen als 'Masse' entsorgen kann (im Wasser befindet sich extra auch ein sogenanntes Ausflockmittel). Der Wasserkreislauf bildet ein geschlossenes System.
              @Gork: in dieser Beziehung (Japaner, kann man aber tatsächlich so verstehen) scheinst du ja auch so ein Erbsenzähler zu sein wie ich

              [Dieser Beitrag wurde von We-Ha am 03. September 2002 editiert.]
              Tipps & Tricks für alle Wastels in Wolfgangs Bastelkeller , denn wie der Schreiner kann es keiner
              Ich habe Probleme für alle Lösungen !!! .-- ....

              Kommentar

              • Tomtom
                Registrierter Benutzer
                • 08.05.2001
                • 673

                #8
                Hallo,

                hey, der mit dem Japaner ist wirklich gut.

                Dazu fallen mir einige weitere schöne Beispiele ein:

                Der Detektiv verfolgte den Dieb im roten Sportwagen...

                Billige Sofas setzen sich durch...

                Übrigens gar nicht so erbsenzählerisch wie man auf den ersten Blick meint, denn genau solche Sätze sind für Computerlinguisten DER Stolperstein schlechthin.


                mfg

                Tomtom

                Kommentar

                • Battlepriest
                  Registrierter Benutzer
                  • 26.02.2001
                  • 1005

                  #9
                  hallo We-Ha,

                  hier mein altes posting übers lackieren. ich habe ihn einfach ohne änderungen übernommen, weshalb einiges drin steht, was hier bereits gesagt wurde.

                  hier meine 2 cent zum thema lackieren.
                  allerdings muss ich vorweg schicken, dass sich meine erfahrungen auf motorradteile wie tank und abdeckungen beschränken. diese quellen nicht auf und verziehen sich nicht gegeneinander, da sie ja nur aus einem teil bestehen. aber die grundlegende vorgehensweise dürfte gleich sein.

                  man kann auch in der garage mit sprühdose fast spiegelglatte oberflächen erzielen. allerdings bedarf es hierzu umfangreicher vorarbeiten, vorbereitung des raumes und viel gefühl beim lackieren. 2 komponetige lacke werden erheblich härter als dosenmaterial! wobei die qualitätsunterschiede bei sprühdosen immens sind. hier lohnt die mehrinvestition in teure marken.

                  die oberflächen (bei kunststoffteilen vorher einen kunststoffprimer!) immer wieder mit einem kombiprodukt aus filler/grundierung eingesprühen und mit jedem arbeitsgang feinerem papier schleifen. am ende sollte die oberfläche seidenmatt spiegeln und keine unregelmässigkeiten mehr aufweisen. denn eine gute lackierung deckt auf nicht ab. wer denkt, mit einer fetten lackschicht schludrige arbeit zutünschen zu können der irrt. oder er sollte rauhfaser aufkleben und dispersion streichen

                  der grösste feind einer guten lackierung ist rumfliegender staub, der sich in die feuchte oberfläche setzt und hässliche pickel ergibt. deshalb die wände mit planen abhängen und den boden gründlich saugen. damit beim rumlaufen nix mehr aufgewirbelt wird den boden leicht wässern. achtung: kann auch zu problemen führen. siehe näxten absatz.

                  die umgebungstemperatur ist nicht unwichtig. ist es zu kalt, braucht der lack zu lange zum trockenen und läuft bis er nasen bildet. ist es zu warm, so trocknet der sprühnebel bereits in der luft an und verläuft nicht mehr sauber. eine recht rauhe oberfläche entsteht so. ersteres entsteht auch, wenn man beim lackieren zu nah rangeht, zweiteres, wenn der sprühabstand zu gross wird. also gibt es keinen idealen sprühabstand. überdies sollte keine allzugrosse luftfeuchtigkeit beim lackieren herrschen, da sonst wolken in der lackoberfläche entstehen können.

                  beim lackieren selbst, kann man gar nicht genug einzelne schichten auftragen. wobei diese nicht dünn genug sein können. ansonsten gilt üben, üben, üben, da viel gefühl für bewegung und entfernung nötig sind.

                  klarlack, gibt dem lack das perfekte finish und verleiht ihm eine gewisse "tiefe" (blödes wort sind ja nur ein 10tel mm, weiss aber nicht, wie ich es sonst ausdrücken soll).

                  wenn man das alles berücksichtigt, macht man schon erheblich weniger fehler, als ich sie als teenager mit meiner suzi gemacht habe. es werden trotzdem noch genug fehlversuche bei rauskommen. wer nur einmal was lackiert haben will, sollte zum fachbetrieb gehen. der echte wastel siehts als herausforderung und übt, bis es passt und kanns für die zukünftigen projekte.

                  Kommentar

                  • Benny
                    Registrierter Benutzer
                    • 02.04.2002
                    • 1622

                    #10
                    @ Battlepriest.

                    In der Firma, wo ich meine erste Ausbildung als Schlosser absolvierte (metallverarbeitender Industriebetrieb), gab es auch eine Lackiererei.
                    Diese war vor Urzeiten einmal renoviert worden und hatte auch jene sogenannte Wasserwand (ja, damals... **grins**). Meine erste Aufgabe als Schlosserlehrling bestand darin, diese alte Lackiererei zu demontieren, weil sie damals in eine andere Halle verlegt werden sollte und ganz neu konzipiert wurde.

                    Aber back OT:
                    Die Wassserwand diente dazu, den anfallenden Lackiernebel zu binden, wie du schon richtig bemerkt hast. Es durfte damals auch nur gegen diese Wasserwand lackiert werden, da sich sonst der Nebel überall hin verflüchtigt hätte.

                    Heutzutage ist dies nicht mehr mit dem Umweltschutz zu rechtfertigen.

                    Benny

                    [Dieser Beitrag wurde von Benny am 03. September 2002 editiert.]
                    MfG B.

                    -- kleine Knipsereien-- [15. 01. 2012]

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                    • We-Ha
                      Moderator
                      • 26.09.2001
                      • 12244

                      #11
                      Wieso das ? Das erklär mir mal bitte.....
                      Tipps & Tricks für alle Wastels in Wolfgangs Bastelkeller , denn wie der Schreiner kann es keiner
                      Ich habe Probleme für alle Lösungen !!! .-- ....

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                      • BigAl
                        Registrierter Benutzer
                        • 08.02.2001
                        • 1257

                        #12
                        <BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Aber back OT[/quote]
                        Zurück zum Off-Topic ? Komisches Forum hier...

                        Kommentar

                        • Benny
                          Registrierter Benutzer
                          • 02.04.2002
                          • 1622

                          #13
                          Hi.
                          Folgendes habe ich dazu im WWW gefunden:

                          <BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Arbeitweise der wasserberieselten Spritzkabine.


                          Durch die Abluftventilatoren wird die Luft durch das Portal angesaugt. Dabei werden Luft, Farbnebel und Wasser des Wasservorratsbehälters infolge hoher Luftgeschwindigkeit intensiv vermischt. Durch die feine Zerstäubung des Wassers wird erreicht, dass sich die Farbpartikel an den Wasserteilchen binden.

                          Im Auswaschkasten hinter der Wirbelwäscherdüse werden die Tröpfchen an den Kaskadenabscheidern abgeschlagen und auf der darunterliegenden Wasserfläche abgesetzt.

                          Die von Farbe und Wasser gereinigte Luft strömt über Lüfterkästen und Abluftrohre ins Freie. Eine Umwälzpumpe fördert aus dem Klarwasserteil des Wasserbehälters das Wasser in die Überlaufrinnen für die Wandberieselung. Der gleichmäßig überlaufende Wasserfilm schwemmt die an den Wänden auftretenden Farbnebel mit in den Vorratsbehälter. Durch ein geeignetes Koaguliermittel, welches dem Wasser beizumischen ist, verlieren die Farbpartikel ihre Klebekraft und setzen sich als Schlamm auf dem Boden des Wasservorratsbehälters ab.[/quote]

                          Ob wir damals die Spritzkabine aus ökologischer Sicht umgebaut haben, weiß ich nicht mehr (heute gibt es ja schließlich auch noch Lackierereien, die Wasserwände verwenden).
                          Ökonomischer ist es in jedem Fall, da bei dem Anfallenden Lack- Schlamm (der in großen Mengen anfiel) zu erheblichen Entsorgungskosten kam.

                          Heute verwendet "meine" alte Firma eine Überdruck- Spritzkabine, wo der anfallende Farbnebel am Boden durch Filtermatten abgesaugt wird. Diese Filtermatten werden alle paar Monate einmal gewechselt und fachgerecht entsorgt, während die Naßkabine jede Woche gereinigt werden mußte.

                          @BigAl: Back OT ist m. M. n. Back on Topic, aber du darfst mich gerne berichtigen

                          Benny

                          [Dieser Beitrag wurde von Benny am 03. September 2002 editiert.]
                          MfG B.

                          -- kleine Knipsereien-- [15. 01. 2012]

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                          • We-Ha
                            Moderator
                            • 26.09.2001
                            • 12244

                            #14
                            Alles gut und schön, nur, der anfallende Nebel (und damit die zu entsorgende Menge) bleibt letztendlich die gleiche Menge, das ist doch absolut nicht Absauganlagen relevant (und soll ich dir mal erzählen, wo der Staub aus den Filtermatten in einigen Fällen tatsächlich bleibt ?).
                            Tipps & Tricks für alle Wastels in Wolfgangs Bastelkeller , denn wie der Schreiner kann es keiner
                            Ich habe Probleme für alle Lösungen !!! .-- ....

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