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B100 im Bijou170 Gehäuse (S15-B170)

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    Registrierter Benutzer
    • 10.01.2010
    • 319

    B100 im Bijou170 Gehäuse (S15-B170)

    Hallo liebe Mitforisten,
    ich will hier einmal meine Erfahrungen mit den B100 im Bijou170 Gehäuse teilen. Meine alten Bijou170 habe ich vor etwa 8 oder 9 Jahren zerlegt, die Komponenten später in meine kleine Concorde überführt und die Gehäuse erst mal eingelagert.

    Neulich, beim Black Friday, konnte ich dann bei Völkner die beiden besagten B100 für knapp unter 100€ inkl. Versand abstauben. Das kam mir sehr günstig vor und ich habe aus Neugier einfach mal zugeschlagen.

    Als weitere Komponenten für dieses Testprojekt habe ich mir noch die restlichen Teile für den Solo15 Bausatz (2 Spulen, 2 Widerstände, 2 BR Rohre und 2 Mini Platinen) bei Reichelt für ca. 50€ dazu bestellt.

    Den Weg in die Gehäuse fanden die niedlichen Breitbänder über recht einfach gestaltete Adapter aus MDF, die AL170 sind natürlich deutlich größer als die B100. Die BR Rohre habe ich über ähnlich einfache Adapter in die Schallwandöffnungen der KE25 eingebracht.

    Die sehr simple Solo15 Weiche habe ich auf einer 75x100 Lochrasterplatine aufgebaut und mit je drei Schrauben hinter den BR Rohren befestigt. Als Dämmung habe ich Schafwolle in ungefähr zwei Dritteln der Gehäuse verwendet. Das letzte Drittel mit dem BR Rohr habe ich einfach frei gelassen.

    Durch einen sehr glücklichen Umstand bin ich in den Kleinanzeigen auf einen quasi Nachbarn gestoßen, der nur ein paar Straßen weiter unbedingt seine Teufel Anlage mitsamt einem Yamaha RX-V663 an Selbstabholer loswerden wollte. Das habe ich dann beides für 200€ abgeholt und war die Teufel Anlage nach einer Woche gleich wieder für 100€ los.

    Jetzt spielt der Yamaha mit den S15-B170 Lautsprechern als günstige Zweitanlage für zusammen 250€ auf meiner Kommode im Wohn/Esszimmer. Die Mittelpunkte der Treiber sind leider nur 1,25m voneinander entfernt, Abstand B100 zum Hörplatz sind 2,25m. Leider ein suboptimales Hördreieck, bedingt durch den großen Esstisch der zwischen Kommode und Hörplatz steht. Alternativ könnte ich mich vor den Tisch setzen, dann ist der Abstand zu den Lautsprechern aber nur 40 cm, auch blöd.

    UND WIE KLINGT ES NUN?

    Nunja, ich habe jetzt insgesamt 4 Abende lang probiert und getestet, als Quelle diente mein iPhone mit 3,5mm auf Cinch Kabel. Folgende CDs habe ich mit AAC 256kb über itunes aufs Handy kopiert: 1. Lana Del Rey - Born to die; 2. Meat Loaf - Bat out of hell 3; 3. Metallica S&M Live CD2; 4. Roger Waters - Amused to death; 5. Original Soundtrack von Fluch der Karibik Teil 1.

    TAG 1:
    Erst mal den Yamaha auf Werkseinstellungen zurückgesetzt. Im Handbuch steht, für besten und unverfälschten Musikgenuss auf „Pure Direct“ schalten. Die Lautsprecher habe ich erst mal wie die Bijou170 (B100 unten, BR oben) und ganz an der Wand aufgestellt. Erst mal ganz leise angefangen und gecheckt ob alles läuft. Ich habe nicht alle 5 CDs komplett durchgehört, sondern bin vielfach hin und her gesprungen. Nach ungefähr zwei Stunden habe ich ausgemacht und bin Pennen gegangen. Klang? Extrem analytisch und kühl. Alles super klar und deutlich. Ich hatte mir im Vorfeld leichte Sorgen wegen der merkwürdig anmutenden Situation im Frequenzschrieb der Solo 15 jenseits der 7KHz gemacht, aber davon höre ich im echten Leben absolut gar nichts. In dieser Richtung alles top, aber was ist nur mit dem Bass los? Der existiert ja quasi gar nicht.

    TAG 2:
    Handbuch vom Yamaha (wie ein Telefonbuch) wälzen und schauen was man machen kann. „Unverfälschter Musikgenuss“ kann (DARF!!!) nicht das Ende der Fahnenstange gewesen sein. Erst mal das mitgelieferte Mikro angestöpselt und die Lautsprecher eingemessen. Sehr lustig (weil extrem schnell), wenn man die Messorgien vom Antimode 2.0 gewohnt ist. Nach 20 Sekunden ist man wieder zurück am Hörplatz. Ich habe dann noch sämtliche Klangprofile ausprobiert. Leider sind die Meisten davon der totale Müll, weil sie fast nur Hallsoße produzieren. Wirklich brauchbar sind (in meinen Ohren) tatsächlich nur ganze zwei Profile: „2ch Stereo“ und „straight enhanced“. Ich habe dann noch das „Sound“ Menü gefunden und habe mir den Bass auf +4db gestellt. Damit habe ich dann wieder die 5 CDs übers Handy abgespielt und habe immer wieder zwischen den beiden Klangprofilen gewechselt, ab und zu auch mal wieder „pure direct“ angetestet. Fazit vom zweiten Abend: Es geht doch! Leider muss man die Lautsprecher etwas „sounden“, sonst klingt es zu dünn. Gut, dass ich mir den Yamaha geholt habe. Ursprünglich wollte ich nur so einen ganz kleinen Miniverstärker für um die 100€ besorgen. Eines kann ich an dieser Stelle schon mal ganz deutlich sagen: Wenn man am Verstärker den Klang nicht pimpen kann, dann ist man echt verloren, solange man keinen Subwoofer einsetzt. Mit diesem Abschluss konnte ich dann schon wesentlich besser schlafen als am Abend zuvor…

    TAG 3:
    Nachdem Frau und Kind im Bett waren, habe ich wieder das neue Equipment in Position gebracht. Dieses Mal habe ich den B100 nach oben gedreht und die Lautsprecher ganz an die vordere Kante der Kommode geschoben. Ich habe über den Abend verteilt bestimmt 5 oder 6 mal die Lautsprecher neu eingemessen, geht ja sehr zügig. Und an diesem Abend habe ich extrem viel mit dem graphic EQ rumgespielt. Verstellt habe ich lediglich den Regler für 63 Hz und 125 Hz, der Rest ist in Mittelstellung geblieben, weil völlig in Ordnung. Danach habe ich erst zwei, später dann jeweils 4 Basotect Platten hinter den Lautsprechern positioniert. Mit diesem Setup habe ich gute 3 Stunden meine 5 CDs gehört und was soll ich noch groß sagen? Es ist einfach genial! Ganz großes Kino mit den beiden Regallautsprechern und nur zwei 10 cm Breitbändern. Nur ganz unten im Basskeller fehlt ein Hauch, aber das sei den armen Zwergen total verziehen.

    Mit dem Handy meiner Frau konnte ich an meinem „Hörplatz“ an den drei Abenden zwischendurch immer mal wieder die Lautstärke messen. Ich weis, das Mikro und die App werden wahrscheinlich nicht super genau messen, aber als Anhaltspunkt langt es mir allemal. Bis 95 db am Hörplatz (ca. 2,25m von den Lautsprechern entfernt) und in Stereo mit Musik klingt das System mehr als angenehm und rund. Darüber hinaus wird es (für mich und meine Ohren) allerdings anstrengend. Dauerhaft würde ich allerdings auch diese 95 db nicht hören wollen. Das doofe dabei ist, dass man direkt danach nicht mehr mit 85 db weiter hören kann, weil es gefühlt irgendwie langweilig wird, also 10 Minuten Pause und wieder langsam lauter machen. Fazit bis hierhin: Die Insel der Glückseligkeit! Einfach großartig was Visaton dort für so wenig Geld auf den Markt gebracht hat. So schläft man dann mit einem richtig breitem Grinsen im Gesicht ein…

    TAG4:
    An diesem Abend bin ich schon etwas früher angefangen, damit ich Frau und Kind an der neuen Errungenschaft teilhaben lassen kann. Wieder alles so aufgebaut und eingemessen und eingestellt wie am Abend zuvor. WOW!! ist das Fazit von Madame. „Dann brauchen wir ja die Concordes gar nicht mehr?“ Tz tz Unsinn, natürlich werden wir die Concordes behalten. Ein kurzer Gegenbeweis hat dann doch noch mal für Klarheit gesorgt. Noch mal für alle, die den Hintergrund noch nicht verstanden haben: Als Hauptanlage dienen weiterhin meine göttlichen Concorde WG, teilaktiv mit Bi-Amping (4x400 W, Hifi Akademie inkl. DSP) und bis 300 Hz über Antimode 2.0 super sauber entzerrt.

    Nein Nein, zwischen den System liegen leider doch noch ein paar Klassen dazwischen. Sowohl klanglich als auch finanziell. Für die eine „Hörecke“ habe ich bestimmt 4.000€+X ausgegeben und für die andere lediglich 250€. Die Unterschiede hört man (nicht zuletzt bei höheren Lautstärken) je Musikrichtung mal früher, mal später. Wenn ich nur mal die Roger Waters CD (Titel 13 - it’s a miracle) mit den Paukenschlägen anklingen lasse; das klingt auf den Concordes nicht nur besser und gewaltiger, sondern fast schon einschüchternd (da klopft das Herz schon mal zwei Schläge schneller) bei sehr hohen Lautstärken. Kind hält sich die Ohren zu und rennt weinend zur Mama.
    Das geht mit den S15-B170 natürlich nicht so gut. Aber hey, logisch, irgendwo MUSS es auch einfach Unterschiede geben, wenn man den Materialeinsatz betrachtet. Geht gar nicht anders. Was jetzt wiederum nicht heißen soll, dass die Zwerge nicht gut sind. Die sind sogar sehr gut und wenn man die Möglichkeit hat sie untenrum etwas zu sounden, dann sind sie für Leisehörer sogar affengeil.

    Bilder habe ich leider nur vier Stück, das eine ist sogar geklaut vom Solo15 Bauvorschlag zur Verdeutlichung was ich mit meinen (unbestätigten) Bedenken ab 7 KHz meinte. Dann noch einmal die „Weiche“ und die fertige Anlage am ersten und am dritten Tag. Ich hoffe, dass man alles soweit erkennen kann.

    Falls jemand etwas Ähnliches geplant hat und noch unschlüssig sein sollte: MACHEN! Es lohnt sich absolut. Vielleicht kann ja jemand etwas zum Klang der richtigen Solo15 sagen, die hat ja noch mal 50% mehr Volumen. Vielleicht läuft die ja im Modus für „unverfälschten Musikgenuss“ etwas besser.

    Bei Fragen: einfach fragen.

    Viele Grüße
    Nico
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  • walwal
    Registrierter Benutzer
    • 08.01.2003
    • 27545

    #2
    Hallo Nico

    Die Yamahas hatten früher 3 Einmessprogramme, Front, Natural und Flat. Seitdem ich etwa gleiche Lautsprecher vorne und hinten habe, war ich mit Flat sehr zufrieden. Ja, auch ich habe direkt am AVR den Bassregler etwas höher gestellt.

    Mit meinem Mini-Kino (mit Sub) bin ich rundum zufrieden, auch bei Klassik, wenn es DD oder DTS ist. Stereo bleibt den Connies vorbehalten, ob göttlich oder nicht.
    „Audiophile verwenden ihre Geräte nicht, um Ihre Musik zu hören. Audiophile verwenden Ihre Musik, um ihre Geräte zu hören.“

    Alan Parsons

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    • Opelfreak
      Registrierter Benutzer
      • 10.01.2010
      • 319

      #3
      Überarbeitung

      Hallo Visatöner,
      ich habe vor ein paar Wochen mit einer Modifikation an den Gehäusen und Weichen begonnen. Oben ist jetzt eine 4 cm Fase entstanden. Da es sich nur um Testgehäuse handelt, habe ich mir wenig Mühe gegeben und einfach mit der Säge drauf los geschnitzt. Zwischen Deckel und Front ist so natürlich ein ca. 5 mm breiter Spalt entstanden, den ich nur mit Alu-Tape dicht gezaubert habe. Optisch natürlich nicht so klasse, aber ich finde klanglich hat es sich auf jeden Fall gelohnt.

      Ich warte seit ein paar Wochen auf neue BR 6.8, da ich diese für ein anderes Projekt aus den Testgehäusen geklaut habe. Nun ist natürlich der BR Querschnitt etwas größer und "Kanallänge" ist nur noch 1,9 cm (Wandstärke). Dadurch klingt es jetzt untenrum leicht zu fett. Ich musste also die ursprüngliche Anhebung im Bass in eine Leichte Absenkung im Yamaha stellen. Teilweise klingt es jetzt im pure direct Modus sogar recht angenehm. Die meiste Musik spiele ich aber trotzdem mit "Stereo Enhance" ab. Mal sehen wie es dann mit den richtigen BR Rohren klingt. Ich bin guter Dinge.

      Hier noch ein paar Bilder vom aktuellen Bauzustand. Das zweite Bild ist im Original richtig, hier im Upload wurde es leider gedreht, keine Ahnung warum und wie man das richtig hinkriegt
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      • Opelfreak
        Registrierter Benutzer
        • 10.01.2010
        • 319

        #4
        Hier noch ein paar Bilder aus Boxsim und die Projektdatei.
        Die gestrichelte Linie ist der aktuelle BR Kanal aufgrund der fehlenden BR 6.8
        Weichen waren mir übrigens schon immer suspekt :-)
        Mehr als 1 oder 2 Watt sollte man vielleicht nicht unbedingt durch die armen B100 prügeln.
        Für alles darüber hinaus nehme ich lieber die Concorde...
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        • yoogie
          Registrierter Benutzer
          • 16.03.2009
          • 5739

          #5
          Nimm doch das hier...
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          Viele Grüße aus dem Bergischen Land
          Jörg

          Ab jetzt auch wieder Yamaha, ohne Kickstarter und breitem Lenker

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