Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Klirr verringern durch "geschickten" Einbau

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • 20Hertz
    Registrierter Benutzer
    • 05.09.2004
    • 1050

    #46
    Im nächsten Schritt wurde die gemischte Einbaulage vermessen (ein Magnet nach vorne, der andere nach hinten):



    blau = K2 der gemischten Variante
    grün = K2 der Magnete-nach-hinten Variante
    rot + schwarz = jeweils K3

    Wie man sieht lässt sich bei einer offenen Schallwand der Klirr gerader Ordnung duch diesen einfachen Trick mal eben um den Faktor 10 reduzieren (-20 dB!). Davon völlig unbeeindruckt zeigt sich dagegen wieder der "ungerade" Klirr ....

    Zwischenfazit: maha hatte recht!

    Aber woher kommt nun der Effekt, daß es bei Messungen im Gehäuse zu so großen Unterschieden zwischen den Einbaulagen kommt? Zwei Fragen dazu:
    1.) Ist es tasächlich so, daß sich die eingeschlossene Luft leichter "entspannen" als komprimieren lässt? Damit wären geschlossene Lautsprecher ja von vorneherein zum Klirren verdammt, da kann das Chassis noch so symmetrisch und linear huben.
    2.) Die Testchassis scheinen einen stark asymmetrischen Antrieb zu haben (bzw. die Nulllage ist deutlich verschoben). Nur so kann ich mir diese dramatische Reduzierung von K2 beim gemischten Einbau erklären. Bei einem "idealen" Chassis sollte dieser Effekt doch gegen Null tendieren, oder?

    Ach ja, und woher kommt nun der "blöde" K3? Die geraden und ungeraden Klirrkomponenten scheinen ja nahezu unabhängig voneinander zu sein.


    Grüße
    Matthias

    Kommentar

    • 20Hertz
      Registrierter Benutzer
      • 05.09.2004
      • 1050

      #47
      Hallo Timo,
      Original geschrieben von tiki
      War eine Arbeitspunktverschiebung optisch erkennbar?
      Meine unkalibrierten Klippeläuglein konnten nichts derartiges erkennen.
      (Kein Wunder, denn darauf habe ich gar nicht geachtet.)



      Messungen mit "richtiger" und "falscher" Polung gibt's demnächst.


      Grüße
      Matthias

      Kommentar

      • 20Hertz
        Registrierter Benutzer
        • 05.09.2004
        • 1050

        #48
        Original geschrieben von Susie Q
        Ich finde, Mann sollte sich endlich einmal trauen, dem Chassis einen jeweils gleichen, deftigen DC-Offset in beiden Richtungen zu verpassen, ruhig auch mal in der sog. maximalen Linearauslenkung, um so wenigstens grob ansatzweise die Betriebssituation einer gemischten Auslenkung entlang der krummen Kennlinienäste zu erfassen.
        Susie, wenn Du mir sagt, wie ich dem Chassis einen solchen Offset verpasse, mache ich solche Messungen sofort (auch TSPs)! Auch D'Appolito deutet in seinem Buch sowas an, geht aber leider nicht näher darauf ein.


        Kann ich einfach eine Batterie an das Chassis klemmen und gleichzeitig den Meßverstärker anschließen?


        Grüße
        Matthias

        Kommentar

        • hreith
          Registrierter Benutzer
          • 31.07.2004
          • 608

          #49
          Hi 20Hz

          ich habe es nicht ausprobiert, aber ich gebe mal folgenden Ansatz:
          - Man neme eine gute, gleichspannungsgekoppelte Stereo-Endstufe, der man auch irgendwelche Offset-Regler rausnimmt.
          - Man speise an einem Kanal eine möglichst saubere, gut gesiebte, einstellbare Gleichspannung ein.
          - Man speise über den anderen Kanal das Messsignal ein.
          - Man hängt das Versuchsobjekt zwischen die Ausgänge der Endstufen.
          - Nun kann der eine Kanal messen und der andere Kanal den "Arbeitspunkt" des Versuchsobjektes einstellen.

          Die Entkoplung und Einstellung kann im einfachsten Fall aus der Versorgung der Endstufe über eher hochohmige Widerstände und einen Poti nach Masse mit parallelgeschaltetem dicken Kondensator erfolgen.

          Müsste eigentlich gehen.

          Kommentar

          • Susie Q
            Registrierter Benutzer
            • 27.11.2005
            • 557

            #50
            Moin Mr. 20Hz,
            ditt machste janz einfach so:

            1. (einstellbares) Gleichspannungsnetzteil, ersatzweise ein Akku mit ein paar Volt

            2. Mit der DC-Quelle und einem passenden Widerstand einen Hub x am Chassis justieren, der Widerstand sollte mindestens einige 10, besser 100 oder auch mehr Ω haben, je nach verfügbarer DC-Spannung (ausprobieren)
            Anm.: damit wird eine passable Konstantstromquelle realisiert, damit der Meßverstärker nicht von der DC-Quelle kurzgeschlossen wird (falls ein einstellbares Konstantstromnetzteil vorhanden ist: wunderbar ...)

            3. parallel zu den Chassisklemmen und der Konstantstromquelle kommt dein Klirrmeßgerät, [Edit] mit einem Tonfrequenzelko von sagen wir 100...500µF in Serie AC-gekoppelt, damit der Spannungsoffset nicht vom Meßverstärkerausgang weggeregelt wird

            4. [Edit]
            ---

            PS: Soweit mir bekannt oder logisch erklärlich, wird K2 i.e.L. verursacht durch eine mehr oder weniger ansteigende=nichlineare Federprogression, entweder in einer komprimierten Luftfeder in einem begrenzten Volumen oder in einem Elastomer - der Hauptgrund, warum eine Nur-Sicken-Membran z.B. eines Ringradiators im hauptsächlich Membran bewegten Teil bei fs(c) bekanntermaßen so viel K2 bewirkt. Natürlich erzeugt eine Feder aG der nichtlinearen Progression auch K3 ff., dazu kommen weitere Nichtlinearitäten erzeugende Effekte, z.B. (eher geringe) adiabatische Effekte in der Luft oder (eher bedeutende) Hystereseeffekte in elastischen Kunststoffen oder Metallen usw.

            PPS: > Interessant, gell! Sobald die unsymetrische Belastung durch ein Gehäuse wegfällt, verhalten sich beide Einbaulagen völlig identisch! Soweit die neue Erkenntnis, gleich geht's weiter.

            Die Erkenntnis ist uralt und niemand hat daran gedacht [Edit]
            Weitermachen.
            Zuletzt geändert von Susie Q; 30.07.2006, 15:31.
            Susie Q

            Kommentar

            • Gast-Avatar
              tiki

              #51
              Hallo,
              Nebensächlichkeit: nach dem Boyle-Mariotteschen Gesetz bleibt bei isothermer (De-)Kompression von idealen Gasen die Federkonstante eben konstant. Damit ist die Luftfeder im Wesentlichen linear. Es sei denn, die Bedämpfung macht bei höheren Frequenzen einen Strich durch die Rechnung, aber darum geht es hier nicht, wir sind im Tiefton.
              Aus diesem Grund sind offene Konstruktionen, wie BR, wesentlich anfälliger gegen mechanische Chassis-AP-Verschiebungen, als relativ kleine geschlossene Gehäuse.
              Immer noch alles sehr interessant, vielen Dank für Deine Mühe, Matthias!
              Gruß, Timo

              Kommentar

              • Susie Q
                Registrierter Benutzer
                • 27.11.2005
                • 557

                #52
                Stimmt, ohne Wolle spielte es keine Rolle.
                (ich dachte in der Tat an die nichtlinearen Adiabatikeffekte - genauer: dem Polytropenexponent aG Dämmmaterial)
                Zuletzt geändert von Susie Q; 27.07.2006, 14:11.
                Susie Q

                Kommentar

                • maha
                  Registrierter Benutzer
                  • 22.10.2001
                  • 1664

                  #53
                  Tiki meint:

                  Nebensächlichkeit: nach dem Boyle-Mariotteschen Gesetz bleibt bei isothermer (De-)Kompression von idealen Gasen die Federkonstante eben konstant. Damit ist die Luftfeder im Wesentlichen linear.

                  Leider nein!
                  Aber adiabat ists noch unlinearer (etwa 10-15%)

                  Gruß, maha

                  PS: Die Nichtlinearitäten der Luftfeder spielen IMHO nur bei Extremeinbauten (URPS) eine Rolle. Und auch dort nur wenig... verglichen mit Anderem
                  (IMHO)

                  Kommentar

                  • maha
                    Registrierter Benutzer
                    • 22.10.2001
                    • 1664

                    #54
                    Hi!

                    20Hertz schreibt weiter oben:
                    Zwischenfazit: maha hatte recht!

                    Natürlich!


                    Warum?
                    -- Weil ich Hübe schon vor langer Zeit vermessen habe. Und damals +/- Unsymmetrien festgestellt habe. Damals wäre ich nicht auf die Idee des Richtig-Verkehrtherum-Einbaus gekommen.
                    -- Weil ich keine LS baue! Und die Geschichte daher anders betrachte.

                    Noch was:
                    das von 20Hz vermessene Chassis muss extrem komisch sein. Denn ich würde die Klirrminderung des "Richtig-Verkehrtherum-Einbaus" auf höchstens 40% schätzen. Also von 10% auf 6%... nicht auf 1%.
                    Und das auch nur bei Ausschöpfung der Hubgrenzen. Bei geringsten Hüben (+/- 0,5mm) dürfte die Art des Einbaus vollkommen egal sein.
                    Gute, "symmetrische" Chassis bedürfen dieses Tricks überhaupt nicht.


                    Gruß, maha

                    Kommentar

                    • Gast-Avatar
                      tiki

                      #55
                      Hallo,
                      dass die Kompression nicht isotherm ist, sondern diabatisch, habe ich inzwischen eingesehen.
                      Dass die Nebensächlichkeit nicht zutrifft, trotz nachsehens, noch nicht. Hilfst Du mir aus dem Wissensloch?
                      Gruß, Timo

                      Kommentar

                      • maha
                        Registrierter Benutzer
                        • 22.10.2001
                        • 1664

                        #56
                        Stell dir vor....

                        - Du verbaust einen Treiber in ein 1Liter-Gehäuse.
                        - UND der Treiber kann 500cm³ Luft verdrängen.

                        Bei Einwärtsbewegung wird sich im Gehäuse eine Druckverdoppelung einstellen. 1000-500=500. Oder: 100/500=2.

                        Bei "linearer" Auswärtsbewegung wird das InnenVolumen auf 1500cm³ ansteigen....... Der Innendruck verhält sich wie 1000/1500=0,66

                        Was geht schwerer? Die Komprimierung auf 2..... oder das Expandieren auf 0,66.

                        Obiges ist isotherm "gerechnet".. und natürlich ein praxisfremdes Beispiel.

                        Gruß, maha

                        PS: Irgendwer hat vor Jahren mal einen isotherm rechnenden Luftfedersimulator veröffentlicht.... *lach*

                        Kommentar

                        • Gast-Avatar
                          tiki

                          #57
                          Alles klaro, hatten wir doch oben schon mal.
                          Danke und Gruß, Timo

                          Kommentar

                          • 20Hertz
                            Registrierter Benutzer
                            • 05.09.2004
                            • 1050

                            #58
                            Hallo Susie, hallo Hubert,

                            vielen Dank für Eure Erklärungen. Das sieht ja alles machbar aus, Problem ist natürlich die im Moment nicht vorhandene DC-Quelle. Bei genauerer Betrachtung möchte ich mir ein Gefummel mit Batterien/Akkus eher nicht antun, ergo muß ein ordentliches Netzteil her! Und jetzt seid wieder Ihr gefragt, welches sich da anbieten würde.

                            Taugt z.B. Conrad Best.-Nr. 510074 was?
                            Oder das hier: http://cgi.ebay.de/Labornetzteil-0-3...QQcmdZViewItem
                            Oder das hier: http://cgi.ebay.de/Digitales-Laborne...QQcmdZViewItem
                            Oder das hier: http://cgi.ebay.de/Regelbares-Laborn...QQcmdZViewItem
                            Oder das hier: http://cgi.ebay.de/Conrad-Labornetzg...QQcmdZViewItem
                            Oder das hier: http://cgi.ebay.de/Labor-Netzgeraet-...QQcmdZViewItem

                            Oder, oder, oder, ....


                            Grüße
                            Matthias

                            Kommentar

                            • Susie Q
                              Registrierter Benutzer
                              • 27.11.2005
                              • 557

                              #59

                              Nimm ein: DC-Steckernetzteil 12V, liegt überall rum.
                              An dessen Ausgang seriell ~47R und parallel ein Elko mit ~4700µF/16V zur Siebung, damit es nicht brummt, es sei denn, es ist schon entbrummt (stabilisiert).

                              Und daran schaltest Du seriell meinetwegen einen 100Ω-R, damit ungefähr ein halbes Volt an einer 6Ω-Schwingspule anliegen, das dürfte schon ordentlich auslenken. Für eine definierte Auslenkung den R einfach anpassen und/oder ev. mit einem 2Watt-Poti schön regelbar machen
                              ---
                              PS: [Edit]-Ibäy! [Edit]
                              Zuletzt geändert von Susie Q; 30.07.2006, 15:28.
                              Susie Q

                              Kommentar

                              • 20Hertz
                                Registrierter Benutzer
                                • 05.09.2004
                                • 1050

                                #60
                                Mann denkt halt kompliziert.

                                Wäre dieses Steckernetzteil OK? http://www.pollin.de/shop/detail.php...=Nzk1OTc5&ts=0
                                Rumliegen tun solche Teile bei mir leider nicht, zumindest nicht überall.

                                Wo finde ich so einen Poti? Oder doch lieber einen Sack voll Widerstände bestellen? Hmm ....


                                Grüße
                                Matthias

                                P.S.: Habe mit eBay bisher noch keine schlechten Erfahrungen gemacht. Man muß halt wissen was man kauft, sonst ...

                                Es gibt kaum etwas in der Welt,
                                das nicht irgend jemand etwas schlechter machen
                                und etwas billiger verkaufen könnte,
                                und die Leute, die sich nur am Preis orientieren,
                                sind dieses Menschen gerechte Beute.

                                J. Ruskin

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X