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Hörvergleich zwischen Thel und T+A

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  • Reim
    Registrierter Benutzer
    • 29.06.2001
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    Hörvergleich zwischen Thel und T+A

    Hörvergleich zwischen den Endstufen „Thel Accusound 40 und T+A 1230“

    Kürzlich hatte ich das Glück, dass mir Lonzo eine seiner selbst angefertigten Endstufen, bestückt mit Thel-Elektronik zugesandt hat. Lonzo, der unter dem Namen seiner Firma Jean Audio, auch auf den Seiten von Thel als Partner ausgewiesen ist, baut im Kundenauftrag entsprechende Geräte auf. Solch ein Gerät schickte er mir, welches ich natürlich mit viel Freude ausführlich hörte und zum Vergleich meine T+A heranzog.

    Bevor ich jedoch mit der Beschreibung des Gehörten beginne, scheint es mir mehr als sinnvoll zu sein, das Gerät von Jean Audio mal näher vorzustellen. Die T+A Endstufe habe ich schon im Vergleich mit der Hifi-Akademie von Udo vorgestellt, so dass ich hier verzichten möchte. Wer jedoch mehr Informationen haben möchte, sollte sich auf den Internetseiten von T+A informieren, die Geräte sind dort sehr gut vorgestellt und beschrieben.

    Aufbau:
    Schon beim Öffnen des Kartons merkte ich, dass Lonzo hier ganz massive Arbeit verpackt hatte. Nach dem Auspacken staute ich nicht schlecht, also ich dieses Gerät in den (beiden!) Händen hielt. Solch eine wertvolle und betont solide Arbeit zieht mich in den Bann. Welches Teil man auch immer betrachtet, die Haptik hält was die Optik verspricht, es ist ein regelrechtes Schmuckstück. Sei es die Frontplatte aus massiven, fast daumendicken Alu, sauber gefast, die Beschriftung, die ins Vollmetall gefräst ist oder die aus Ganzmetall gedrehten Drehknöpfe, alles sieht aus wie aus einem Guss.
    Weiter setzt sich das Gehäuse mit den Kühlkörpern an den Außenseiten nach hinten fort. Sauber eingelassener Gehäusedeckel, Schrauben und Rückwand. Die Buchsen darauf sind von hoher Qualität und triumphieren auf einer ebenso sauber gefertigten und beschriftungsgefrästen und schwarzeloxierten Aluwand.
    Der mechanische Aufwand ist ohne zu übertreiben eine echte Wucht. Das sind die Baustoffe aus denen die Träume sind, jeder der sich etwas in der Materie auskennt, der weiß, dass man solche Geräte, wenn überhaupt, nicht in bezahlbaren Regionen des Fertigmarktes findet.

    Hier ein Bild des Gerätes:




    Elektronik:
    Lonzo stellte mir einen Vollverstärker zur Verfügung, der 3 Cincheingänge und 2 Lautsprecherausgänge, rein äußerlich betrachtet, zu bieten hat. Auf der Front befinden sich massive Drehknöpfe für Lautstärke und Eingangswahl. Grundsätzlich handelt es sich bei diesem Verstärker aber streng genommen um eine Stereoendstufe mit Passivvorstufe. Denn die Endstufe besitzt eine solch hohe Verstärkung, das Hochpegelquellen direkten Anschluss finden können. Auf eine separate aktive Vorstufe wird also bewusst verzichtet.
    Die Endstufenzweige sind strikt getrennt nach links und rechts aufgebaut, es sind sozusagen zwei Monoenstufen in einem Gehäuse verbaut worden. Dieser Doppelmonoaufbau wird mit den Thel-Modulen Accusound 40, separater Elkosiebung nebst separaten und vergossenen 250W Trafos realisiert. Der einzelne Trafo leistet in der Beschaltung von Lonzo 2x36V, so dass die Endstufe 2x 150W an 8Ohm wuchten kann (Angabe Thel). Hinzu kommen noch ein Netzmodul, zum sanften und eingangsignalabhängigen Ein- und Ausschalten der Endstufen, sowie das DC Schutzmodul, welches zum Schutz vor Gleichspannung an den Lautsprecherklemmen und dem verzögerten Zuschalten der Boxenausgänge eingesetzt wird.

    Hier ein Bild vom Innenaufbau des Verstärkers:



    Weiter befindet sich auf der Rückseite ein „harter Netzschalter“ der die gesamte Endstufe vom Netz nimmt. Eingeschaltet ist stets das Netzmodul auf „Hab-Acht-Stellung“, um die Stromversorgung der Endstufen im Falle anliegenden Musiksignals einzuschalten. Nach einigen Minuten ohne NF-Signal schaltet das Modul die „großen Trafos“ wieder ab, so dass ein „Von-Hand-Ein- und Ausschalten“ nicht erforderlich ist. Bedenken, dass im Standby zu viel Energie verbraucht wird, braucht man unterdessen nicht zu haben, das kleine Netzmodul zieht laut Thel lediglich 1,5Watt.
    Über die eigentlichen Thelmodule braucht man wohl nicht extra zu berichten, der Aufbau und die verwendeten Bauteile sind erstklassig. Hin- und wieder berichtet die Fachpresse über Thelelektronik. Gerade auch die Zeitschrift Hobby Hifi stellt gelegentlich Verstärker oder Aktivbausteine mit diesen Modulen vor. Offen gesagt sind mir diese Berichte manchmal zu kurz und zu knapp gehalten, so dass man sich nicht immer ein vollständiges Bild machen kann. Weiter werden oft Einzelberichte verfasst, die keinen Vergleich zu einem anderen vielleicht bekannten Gerät zulassen. Gerade im Selbstbau will man oft wissen, wie gut ist denn das selbstgebaute Gerät im Vergleich zum Fertigprodukt, oder es beschäftigt die Frage, wie viel spare ich denn bei dem Selbstbau?

    Genau mit diese Fragen habe ich mich beschäftigt und wollte wissen, wie gut sind die Endstufen von Thel im Vergleich tatsächlich. Dazu habe ich den Jean-Audio-Verstärker gegen meine T+A Vor-Endkombi gehört.

    Klangvergleich:
    Da der Klangvergleich, jetzt rückblickend, schon in eine Ebene geht, die es lohnenswert erscheinen lässt, die Nachvollziehbarkeit herzustellen, gebe ich die gesamten Komponenten an, mit denen ich gehört habe. Oft entscheiden subtile aber wahrnehmbare Einzelheiten über den Höreindruck im direkten Vergleich, so dass ich Einzelheiten im Testaufbau nicht verschweigen möchte. Also, als Quelle diente der T+A CD Player CD1220R. Die T+A Vor-Endkombi besteht aus P1220R und A1230. Als Kabel verwendete ich für Cinch das Sommer Cable Stratos und als Boxenkabel das T+A Speaker Koax oder das Monitor Black&White LS1000. Also Boxen kamen die Liaison und die Harmony zum Einsatz.

    Bevor die Vergleiche starteten, hörte ich den Thel erst einmal für längere Zeit allein. Ich wollte mir zunächst autonom einen Eindruck verschaffen, ohne direkt ans Vergleichen zu gehen. Die Verstärkerzüge waren vermutlich ganz neu und noch „ungehört“, was man auch hören konnte, mein Tipp: Elektronik sollte man eine Einspielzeit gönnen. Mit jeder Betriebsstunde verbesserte sich die Qualität beachtlich, besonders hörte ich es in der Gesamtharmonie und der Präzision des Klangbildes.

    Aufgrund der im Thelverstärker eingebauten (passiven) Vorstufe, skizzierten sich in meinem Kopf verschiedene Szenarien, wie man die Elektronik betreiben kann. Denn zum einen interessierten mich der Test der „reinen“ Endstufen, sowie auch der Test als Vollverstärker.

    Betrieb als Endstufe an aktiver Vorstufe:
    Der Thelamp wird direkt an die T+A Vorstufe angeschlossen. Der am Jean Audio befindliche Lautstärkesteller auf Maximum gestellt. Damit erhält man einen niedrigeren Eingangswiderstand der Endstufe (Poti parallel Eingangswiderstand), da der T+A jedoch Ausgangstreiber hat, die Lasten bis hinunter zu 600Ohm ansteuern können, stellt dieser Betrieb kein Problem dar.
    In dieser Betriebsart kann man beide Endstufen (T+A und Thel) vergleichen, CD Player und Vorstufe sind für beide identisch.

    Im Betrieb als Vollverstärker:
    Dabei wird der Thel direkt an den CD Player angeschlossen, der somit mit der kompletten T+A Verstärkerkette vergleichbar wird. Der Thel wird über die passive und der T+A über die aktive Vorstufe betreiben.
    In dieser Verschaltung kann man beide als Vollverstärker vergleichen, einzig die Quelle, der CD Player wird gemeinsam genutzt.

    Weiter eröffnet die Idee der passiven Vorstufe die Möglichkeit, auch die T+A Endstufe mittels Poti direkt an den CD Player zu hängen. Somit ergab sich quasi eine dritte Möglichkeit die Geräte zu vergleichen. Nämlich der Betrieb als Endstufe an passiver Vorstufe. Diese reizvolle Version benötigte für den T+A Endamp jedoch eine passive Vorstufe. Schnell nahm ich ein vorhandenes Alps-Poti zur Hand und baute es neben 4 Cinchbuchsen auf ein kleines Brettchen, fertig.

    Hier ein Bild meiner "passiven Vorstufe"



    Zum Test lud ich mir zwei Freunde ein, die dazu anreisten und mit mir gemeinsam den Vergleich erlebten. Ich muss es wirklich so sagen, denn es war uns eine ausgesprochene Freude die Musik zuhören und gleichzeitig zu genießen. Je länger man hörte desto interessanter schien es zu werden. Das Herausfinden von Details und Unterschieden zwischen den Geräten geriet spannend und gleichfalls frappierend. Letztlich gab jeder von uns seine Einschätzung ab, die half auch über Musik und die Wertung des Gehörten zu diskutieren, denn es war keinesfalls so, das jeder den gehörten Unterschied gleich stark bewertete, für den einen war es „nur“ bemerkenswert für den anderen essentiell. So verbrachten wir zusammen viele aktive Stunden und hatten am Ende doch (k)ein eindeutiges Ergebnis, oder doch?

    So, nachdem die Anlagen sich warmgelaufen hatten und die Ausgangspegel penibel eingestellt waren, konnte der Vergleich beginnen. Einschränkender Weise muss ich dazu sagen, dass es kein echter A-B-Vergleich war, denn ein einfaches „Klick“ an einem möglicher Weise Schaltpult, war nicht realisierbar, aber auch nicht nötig, wie wir feststellten. Das Umschalten auf die andere Verstärkerkomponente geschah durch das Umstecken der Boxenkabel und der Cinchkabel. Das ging recht zügig und war keineswegs hinderlich Unterschiede zu bemerken. Gemeinsam waren wir auch der Ansicht, wenn die Unterschiede so subtil werden würden, das man es wirklich nur im „Reinen Umschaltmoment“ erhören kann, dann sind beide Verstärker wirklich sehr sehr ähnlich, um es nicht gleich als identisch zu bezeichnen. Hier im vorliegenden Fall also hatten wir keine Alternative beim Umschalten, als die Kabel umzustecken, ein anderes Verfahren war aber wie gesagt auch nicht nötig, da die wahrnehmbaren Unterschiede deutlich zu Tage traten.

    In den nächsten Zeilen möchte ich versuchen, euch unsere Höreindrücke zu schildern.

    Bilder kommen auch noch.

    Viele Grüße

    Thomas
    Zuletzt geändert von Reim; 21.07.2008, 14:14.
    Viele Grüße

    vom Reim
  • Reim
    Registrierter Benutzer
    • 29.06.2001
    • 1416

    #2
    Hier der Hörbericht.

    Eines möchte ich hier noch vorweg schicken, die dargelegten Beschreibungen der Unterschiede bewegen sich auf einem wirklich hohem Niveau, es ist und bleibt ein Vergleich der genannten Geräte, ein Querverweis zu anderen Geräten ist generell nicht möglich. Ob man diese Art und Deutlichkeit der Unterschiede auch in anderen Konstellationen wie z.B. mit anderen Boxen hören kann, dass kann und will ich definitiv nicht sagen. Meine Vermutung ist nur, wenn z.B. Boxen mit preiswerterer Bestückung oder ein preiswerterer CD Player angeschlossen sind, wird man das nachfolgend beschriebene nicht hören oder nicht in dieser Deutlichkeit vernehmen können. Daher bitte vorsichtig und sensibel mit den folgenden Sätzen umgehen.

    Wie bei vielen Themen so auch hier, ist die Theorie eher grau. Der wirklich einzig erst zunehmende Vergleich bot sich ausschließlich in der o.g. 3 Variante, nämlich beiderseits mit einer passiven Vorstufe zu arbeiten. Aber im Einzelnen.

    Variante 1, Betrieb als Endstufe an aktiver Vorstufe.
    Schaltete ich den T+A Vorverstärker in die Kette zwischen CD Player und Endstufe (Thel und T+A gleicher Maßen), machte sich der Einfluss der aktiven Vorstufe auf den Klang sofort bemerkbar. Die passive Vorstufe zeigte in diesem meinem Vergleich deutlich ihre Vorteile, sie bot ein Mehr an Auflösung, ein Mehr an Rauminformation und ein Mehr an Körperhaftigkeit und Griffigkeit des Klangbildes. Nicht zuletzt verspürte man ein stückweit mehr Spielfreude und Lebendigkeit. Im Gegensatz dazu verhüllte die aktive T+A Vorstufe den Klang gegenüber der passiven Variante etwas, man hatte den Eindruck durch eine Art Milchglasscheibe zu hören, der Klang geriet milder und weniger exakt, der Raum wurde etwas enger und die Konturen verwischten etwas. Das alles konnte man gut nachhören und die Einschätzung war von ähnlicher Natur, ganz gleich ob man mit der Thel-Endstufe oder dem T+A Endverstärker hörte. Der Einfluss der aktiven Vorstufe war deutlich und nachvollziehbar. Eindeutig stellten wir fest, „Schade, dass man sich den hohen Komfort der aktiven Vorstufe mit Klangbeeinflussung erkaufen muss.“

    Ich kann nur sagen, dass ich jeden der die Möglichkeit hat, unbedingt empfehlen möchte, eine passive Vorstufe zu testen, es lohnt sich.

    Variante 2, Betrieb als Vollverstärker.
    Bezieht man diese Einschätzung über den Vorverstärker auf die o.g. Variante 2, also den Betrieb der jeweiligen Geräte als Vollverstärker, also T+A Vor-Endstufe gegen Lonzos Jean-Audio, so geht der Jean-Audio deutlich in Führung. Denn die o.g. Klangbeeinflussungen der aktiven Vorstufe schlagen sich somit auf die T+A Endstufe durch, während der Thel-Amp mit passiver Vorstufe voll deren Vorteile nutzten kann. Er bietet im direkten Vergleich mehr Kraft und Souveränität bei besser ausgeleuteter und vor allem größerer Bühne und gesteigerter Transparenz. Besonders fällt die gesteigerte Körperhaftigkeit auf, die sich auch in einer höheren Plastizität der Abbildung nachvollziehbar äußert.

    Das Bild ändert sich, als auch der T+A über die passive Vorstufe angesteuert wird, hier kann die kleine Endstufe deutlich Boden gewinnen.

    Variante 3, Betrieb als Endstufe an passiver Vorstufe
    Für diese Konstellation habe ich verschiedene Kategorien bemüht, das gehörte strukturiert zu beschreiben.

    Tonale Balance
    Beide Endverstärker gaben sich im Sinne der tonalen Balance nicht viel. Beide spielten, ohne dass man einen bestimmten Charakter zuordnen könnte, sehr neutral. Egal ob mal komplexes oder weniger vielschichtiges Material in den CD Player packte, die Darbietung blieb stabil und unverzerrt, dabei offen und klar.
    Im Detail konnte man dann aber doch tonale Unterschiede wahrnehmen. Beim Thel fiel auf, dass diese einen Tick bassstärker spielte ohne den Klang anzudicken, was der T+A Endstufe das Attribut „schlanker“ einbrachte. Im Vergleich hatten Stimmen, besonders Männerstimmen, etwas mehr Grundtonwärme und Bassschläge hatten etwas mehr „Saft“. Der T+A steuerte dagegen und bot im obersten Frequenzbereich einen Hauch mehr Hochtonenergie, was sich teilweise in einem gesteigerten Glanz der Musik widerspiegelte. Diese Unterschiede waren eher gering und nicht bei jedem Musikstück, welches ich einlegte zu hören.
    Zusammenfassend hört sich der Thel eine Spur bassstärker an, der T+A im gleichen Maße schlanker.

    Präzision:
    In diesem Kapitel gingen unserer Meinungen teils auseinander, zwar hörten wir alle die Unterschiede, nur hatten diese unterschiedliche Wichtigkeiten innerhalb unserer Hörgrupper erlangt. Es lässt sich auch nicht so pauschal beschreiben, da das Gehörte wirklich sehr partiell betrachtet werden muss.
    Fangen wir erst mit der T+A an, hier gerät die Musik wie aus einem Guss, alles hat seinen Platz und die Lebendigkeit der Aufnahmen, falls vorhanden, wird unvermittelt in den Raum gestellt. Man kann ganz klar erkennen, wie viele Hände z.B. Klavierspielen oder wie viele Gitarren im Spiel sind. Es ist wirklich prima, wenn man förmlich den Interpret/Interpretin bei der Arbeit zusehen kann und spürt, wie er oder sie die Lippen öffnet um den ersten Ton zu singen. Alles kommt klar und unvermittelt beim Hörer an. Mit dem Thel Kam ein neuer Fokus ins Spiel, nämlich der der Autorität und der Souveränität. Spielte der Thel, so hatte man von Anfang an den Eindruck, dass hier ein „großes Teil“ seiner Arbeit nachgeht, der nur so vor Energie strotzt, es war diese Ruhe und die Kraft gleicher Maßen, die das Klangbild bestimmten. Es verhalf, im Vergleich zum T+A, grundtonlastigen Stimmen zu mehr Körper und zu mehr Stringenz, es schien als ob die Stimmbänder der männlichen Interpreten straffer gespannt waren und sich dadurch ein leichter Schleier über der Stimme löste. Keinesfalls konnte man dies auch für Frauenstimmen sagen, denn hier zeigte der T+A das diese mehr Glanz besaßen und von seiner Leichtigkeit profitierten. Gegensätzlich zeigte sich auch das Bild im Umgang mit basslastiger Musik oder auch Basstrukturen. Diese hatten über den T+A einen straffen und klar strukturierten Klang und der T+A wusste die Abstufungen deutlich zu unterscheiden. Der Thel im Gegensatz schlug hier kräftiger zu und ergänzte den Bassschlank mit Schmackes. Er war dabei nicht weniger strukturiert, nur hatte das Mehr an Basskraft. Besonders der Tiefstbass kam betonter zur Geltung, was teilweise sogar als zu viel empfunden wurde. Denn dadurch verdeckte er Bassläufe, die vorher noch klar zu hören waren. Hatte man sich an den bassstarken Klang des Thel erstmals gewöhnt, dann wurde das oben genannte „schlanke“ Klangbild des T+A offensichtlicher, was aber hier die Wahrheit ist, mag ich nicht beurteilen, es war bei uns eher eine Frage des Geschmacks und besonders eine Frage der gehörten Musik. Weiter wurde die Wiedergabe von Hochtondetails genauer unter die Lupe genommen, dabei kam dem T+A seine Leichtigkeit zu Gute mit der er es schafft stets die Glanzpunkte auf dem Klangbild zu etablieren. Egal ob es ein bestimmtes Detail eines aufschwingenden Saiteninstrumentes oder das Anschlagen eines Triangels war, der T+A schafft es stets einen Hauch vermittelbarer dies darzustellen. Im Vergleich bot der Thel zwar auch diese Details, nur hatte man dort vereinzelt mehr den Eindruck, dass man eine aufgenommene CD hörte, diese direkte Klangvermittlung mit einer Spur mehr Glaubhaftigkeit schafft hier der T+A.
    Zusammenfassend sind beide Endstufen hochauflösende Stimmungsmacher, der Thel gefällt besonders durch seine kraftvolle Bass- und entschlackte Grundtonwiedergabe, der T+A begeistert durch seine Luftigkeit und glanzvolle Darbietung mit einer Spur mehr Realismus.

    Raumabbildung
    In dieser Kategorie herrschte dann wieder gemeinsam Einigkeit bei uns Hörenden.
    Was hier der Thel an Rauminformation aus der Musik erkannte, blieb dem T+A weitestgehend verborgen. Nicht das mir bei meinen bisherigen Hörsessions mit dem T+A etwas fehlte oder ich etwas vermisste, es löst sich die Musik von den Boxen, man kann zwischen den Klangstrukturen quasi wandeln und erkennen wo wer steht und spielt, aber der Thel zeigt, dass es ein Stück besser geht. Er baute den Raum mit deutlich mehr Breite und Tiefe auf. Er vermittelt den Stimmen ein körperhafteres Aussehen, was der Plastizität sehr zuträglich ist. Das Klangbild wird holographischer, die Interpreten wie Instrumente stehen deutlicher im Raum. Jedes Umschalten auf den T+A machte das erneut offensichtlich, der Raum rutschte mit T+A gehört, etwas zusammen und war einfach um einige Raumanteile kleiner. Die Dreidimensionalität des Klangbildes nahm ab und die raumdurchflutende Darbietung reduzierte sich scheinbar auf den engeren Bereich.
    Zusammenfassend ist diese Kategorie ganz klar entschieden.

    Spielfreude, Emotionen
    In dieser Bewertung war es wiederum schwierig einen eindeutigen Entschluss zu verfassen. Beide Endstufen arbeiten leidenschaftlich wie auch energisch, sie lassen an sich nichts im Sinne der Überschrift vermissen, dennoch waren auch hier Unterschiede zu vernehmen. Der Thel punktet wieder mit seiner bassstarken und wuchtigen Wiedergabe, er verleiht den fetzigen Popnummern den nötigen Nachdruck und zeigt wie viel Energie in Musik stecken kann. Das allein genommen, beschert dem Thel einen Zuschlag, da der trockene und zugleich wuchtige Bass begeistert. Wieder ist es auch die Autorität die dem Klang diese spürbare Kraft gibt, es ist, als ob man einer Raubkatze beim Laufen zuschaut, kraftvoll und jederzeit zum Sprint oder Sprung bereit. Der T+A dagegen vermittelt nicht diese Autorität, er spielt wie schon genannt im Klangbild etwas schlanker, dabei aber keineswegs bassschwach, er bringt diese spielerische Leichtigkeit mit, die es glaubend macht, dass man fliegen könnte. Er swingt und rockt, dass man den Eindruck hat, er möchte besonders sein Talent der Musikalität und der Glaubwürdigkeit unter Beweis stellen. Er spannt den Bogen zwischen Emotion und hochauflösender Wiedergabe gekonnt und bleibt bei allem Temporeichtum bodenständig auf der Erde.
    Bei beiden Endstufen kommt richtig Spaß auf, der Thel begeistert mit seinem stämmigen Bass der T+A etwas mehr durch seine Leichtigkeit.

    Letztlich blieb noch der Vergleich beider Endstufen an verschiedenen Boxen, Harmony und Liaison. Grundsätzlich gesagt, konnte man die Unterschiede wie oben beschrieben gleicher Maßen an beiden Boxen feststellen.
    Kombiniert man jedoch die Charaktere geschickt, kann man in der Summe noch deutlich hinzugewinnen. So war es keine Überraschung, dass die etwas schlanker abgestimmte Harmony deutlich von der Thel profitierte, es kam eine ganze Spur mehr Wärme ins Klangbild, die deutliche Analytik der Box wurde etwas kompensiert. Die hochauflösende Hochtonwiedergabe ergänzte schön den runden Charakter der Thel-Endstufen. Die sehr gute räumliche Abbildung der Thel begünstigte auch das über die Harmony gehört Klangbild, die zuvor gegenüber der Liaison weniger Rauminformation in den Aufnahmen sah. Die Liaison, die von sich aus schon wärmer und bassstärker als die Harmony aufspielte, zeigte sich mit dem T+A gut beraten, da der schlankere Charakter der Elektronik dem Klangbild zu mehr Bassstruktur verhalf und so die große Box spielerischer erscheinen ließ. Das der T+A nicht ganz so räumlich spielte wie der Thel, machte sich gegenüber der Harmony mit Thel weniger bemerkbar, da die Liaison als Box räumlicher abbildete als die Harmony.
    Sozusagen, zeigte sich dass, was man eigentlich schon immer wusste, es ist wichtig bei der Entwicklung die gesamte Kette im Auge zu behalten.

    Fazit:
    Beide Endstufen sind gute Kraftbündel mit ausgeprägten Eigenschaften, die Unterschiede sind deutlich hörbar und auch nachvollziehbar. In der Summe der Eigenschaften spricht die weite und große Raumabbildung gepaart mit Kraft und Souveränität für die Thel. Die T+A gefällt durch ihr strukturiertes und Leichtigkeit vermitteltes Klangbild, welches ein Stück mehr Glanz vermittelt.
    Mir persönlich hat in der Summe der Eigenschaften die Thel besser gefallen, mich überzeugten besonders die gesteigerte Plastizität und Räumlichkeit der Abbildung, das körperhafte Darstellen der Musik hat mich dabei wirklich fasziniert.
    Wie hoch man den jeweiligen Unterschied einschätzt, hängt von jedem persönlich ab. Wir drei waren uns dabei nicht ganz einig. Ein abschließender Kommentar war: „Wenn die Thel noch diesen Glanz im obersten Hochtonbereich bringen könnte, wäre das Urteil eindeutig“, so blieb es bei einer Gesamtbewertung von 2:1 für die Thel.

    Betrachtet man die finanzielle Sicht, so muss man bei Thel (wenn ich mich nicht verrechnet habe) für die Baugruppen des Lonzos-Vollverstärkers etwa 700EUR zahlen, das Gehäuse und die Innenverkabelung nebst Kleinteile schätze ich auf nochmals 300EUR, so dass man ungeachtet des Eigenanteils für den Zusammenbau ca. 1000EUR investieren muss. Eine Fernbedienung ist nicht dabei gerechnet. Was das Fertiggerät von Lonzo kostet ist mir nicht bekannt.
    Die T+A Endstufe kostet laut Liste aktuell 1800EUR und die Vorstufe hatte 1500EUR gekostet. Fachhändler bieten bis zu 30% Rabatt auf die Listenpreise. Die von mir genutzte passive Vorstufe würde incl. kleinem Gehäuse etwa 70EUR kosten.
    Ergebnis: Selbstbau kann also auch bei der Elektronik wirklich richtig lohnenswert sein.

    PS: ich glaube ich muss jetzt wieder sparen , um auch ein eigenes Projekt mit Thel-Eektronik starten zu können. Freuen tu ich mich jetzt schon darauf.

    Die Jean Audio muss ich ja leider wieder an Lonzo zurückschicken, es hat mir riesig Spaß gemacht, danke Lonzo für die großzügige Leihgabe.

    Viele Grüße
    Thomas
    Zuletzt geändert von Reim; 22.07.2008, 11:22.
    Viele Grüße

    vom Reim

    Kommentar

    • spendormania
      Registrierter Benutzer
      • 25.07.2004
      • 439

      #3
      Hallo Thomas,

      erstmal Danke für Deinen ausführlichen Bericht.

      Allerdings kann ich Deine Erkenntnisse bezüglich des Einflusses der T+A Vorstufe gegenüber der Passivlösung absolut nicht nachvollziehen und tippe als Ursache auf eklatante Pegelunterschiede.

      Ich höre selbst mit der T+A P 1200 R und wollte wissen, wieviel Klang die Vorstufe denn "schluckt".

      Also habe ich einen Rotel Vollverstärker RA 1060 genommen und hier meinen CDP angeschlossen (der Camtech hat zwei Cinchausgänge). Einmal direkt und das andere Mal über die T+A Vorstufe. Das Ganze habe ich dann mit Hilfe eines Pegelmessers so genau eingepegelt, wie es ging. Ergebnis: die P 1200 wirkte wie ein Stück Draht, bis auf eine wirklich nur als minimal zu bezeichnende Anwärmung des Klangbildes waren keine, aber auch absolut keine Unterschiede gegenüber der direkten CDP-Ansteuerung zu hören.

      Deshalb wundert mich das Ganze ein wenig.

      Gruß
      Ludger

      Kommentar

      • SvenT
        Registrierter Benutzer
        • 24.09.2004
        • 2685

        #4
        Ich tippe jetzt einfach mal folgendes:
        wäre ein doppel-blindtest gemacht worden, gäbe es weder zwischen den enstufen, noch zwischen den Vorstufen auch nur den geringsten klanglichen Unterschied
        *duck und weg*
        Die Chance ohne Tippschein im Lotto zu gewinnen ist fast genauso hoch wie mit Tippschein.

        Kommentar

        • walwal
          Registrierter Benutzer
          • 08.01.2003
          • 27545

          #5
          Was sind denn (Zitat):"Seideninstrumente" ?.
          Sven, ich komme mit!
          „Audiophile verwenden ihre Geräte nicht, um Ihre Musik zu hören. Audiophile verwenden Ihre Musik, um ihre Geräte zu hören.“

          Alan Parsons

          Kommentar

          • EricXh
            Registrierter Benutzer
            • 04.01.2003
            • 371

            #6
            Danke Thomas für den sehr blumig beschriebenen Test.

            Da ich mich auch zu den Leuten zähle, die Verstärkerklang (und sogar Kabelklang *Jehooofaaa*) sehr gut raushören, ist das für mich sehr informativ gewesen.

            Ich möchte mir sowohl für mein Kino als auch meine Aktivlösung für Stereo die SymAsym Endstufen bauen.
            Da bin ich auch schon auf Hörvergleiche mit meinen jetzigen SAC 50T im Kino zB gespannt, aber ich tue mir sicher nicht an, von Leuten die das so einfach abtun nur weil sie das nicht hören können dann solche Sprüche anhören zu müssen, also werde ich keine Vergleiche posten.

            Seit doch froh, dann spart ihr euch viel Geld weil die Quelle-Anlage doch auch reicht ;-)

            Da ging es mir auf Arbeit früher auch immer so, da mußte Videoqualität beurteilt werden, da gab es viele Meßwerte und Jahrzehntelange Erfahrung der alten Haasen.
            Dann kommen welche und sehen nix, dann zeigt man ihnen die Unterschiede und langsam sehen sie es auch, aber vorher immer fest und lange drüber schwafeln, daß da nix sein kann und überhaupt.

            Ach was reg ich mich auf, jeder wie er glaubt.

            Danke nochmals Thomas dafür, ist ne heidenarbeit sowas zu schreiben.

            Schönen Gruß,
            Erich

            Kommentar

            • walwal
              Registrierter Benutzer
              • 08.01.2003
              • 27545

              #7
              Original geschrieben von EricXh
              ...........
              Seit doch froh, dann spart ihr euch viel Geld weil die Quelle-Anlage doch auch reicht ;-).........
              Schönen Gruß,
              Erich
              Bettelst wohl um Schläge, was?
              „Audiophile verwenden ihre Geräte nicht, um Ihre Musik zu hören. Audiophile verwenden Ihre Musik, um ihre Geräte zu hören.“

              Alan Parsons

              Kommentar

              • frogger
                Registrierter Benutzer
                • 16.11.2003
                • 724

                #8
                Hallo Thomas

                Schöner Bericht. Macht immer wieder spass deine Hörvergleiche zu lesen.

                Was mir auffällt in bezug auf deine T+A Vorstufe. Das was du da beschreibst hört sich irgendwie genau nach dem an was du über den Hifiakademie Amp geschrieben hast.
                Wie hätte der Poweramp wohl abgeschnitten wenn er über die passive Vorstufe oder besser mit dem Pre von Hubert betrieben worden wäre.

                Vielleicht hat der Poweramp die schwächen deiner T+A Vorstufe nur noch mehr zu tage gebracht.

                Vielleicht schaffen wir es ja noch mal zusammen einen Hörvergleich bei dir zu machen. Wollte mir doch auch noch mal deine Liason und Harmony anhören.

                Edit: Was ich noch fragen wollte. Hattest du die Thel Endstufe auch mal an deiner aktiven T+A Vorstufe gehört ?

                Gruß Udo
                Gruß Udo...

                Classic 200 Selection TIW300 Downfire BM12s

                Kommentar

                • Reim
                  Registrierter Benutzer
                  • 29.06.2001
                  • 1416

                  #9
                  Hallo Udo

                  Quervergleiche möchte ich nicht unterstützen, auch solltest du bitte keine Schlüsse aus den Beschreibungen ziehen, was andere Komponenten betrifft.

                  Ich habe die Tests bei der Hifi Akademie ebenfalls so begonnen, wie hier mit der Thelelektronik. Zuerst hörte ich mit T+A Vorstufe und schaltete jeweils beide Endstufen nacheinander zu um zu vergleichen, dabei war die Endstufe schon zurückgefallen, das es sich nicht lohnte weitere Experimente zu machen, was man natürlich hätte probieren können, wäre das gleichzeitige Betreiben mit Passivpreamp.

                  Bei den Vergleichen mit Thel hob sich die Endstufe schon im Verbund mit der Vorstufe ab (siehe meinen Text die Variante 1), so dass ich versuchte eine Konstellation zu finden, die das maximal Mögliche zeigte.

                  Hallo Ludger

                  ich habe auf das 1/10V den Ausgangspegel genau eingestellt.

                  Schön wenn dir dein T+A P1200 gefällt, dann sei froh dass du keine Unterschiede hörst. Bei mir ist es anders, ich habe die Unterschiede gehört und frage mich, wie ich den Komfort der Vorstufe mit dem Klang der passiven hinbekomme, das macht mit Sicherheit mehr Nervosität als das beruhigte, "...bei mir ist alles in Ordnung-Gefühl".

                  Zu deinen Tests kann ich auch mit eigenen Erfahrungen beitragen. Meine Erfahrung ist, das gepegelte Ausgänge bei CD Playern eher minderwertig sind, da das Poti oft an der Front sitzt und meist dünne Drähtchen dazu quer durch Gerät verlegt werden, dann sind sie den Taktungen und dem Netzteil schadhaft ausgesetzt. Daher kann ich deine Erfahrungen vielleicht eher unterstützen, denn widersprechen. Meine Tests hatte ich damals am Sony CDP X303ES gemacht, der einen festen und einen über das Poti des Kopfhörers geregelten Cinchausgang hatte. Schaltete man ein externen gutes Poti direkt hinter die fixen Buchen (passive Vorstufe) geriet der Klang deutlich feiner und strukturierter. Wie das allerdings Camtech macht, ist mir nicht bekannt.

                  Gruß Thomas
                  Viele Grüße

                  vom Reim

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                  • spendormania
                    Registrierter Benutzer
                    • 25.07.2004
                    • 439

                    #10
                    Original geschrieben von EricXh

                    Seit doch froh, dann spart ihr euch viel Geld weil die Quelle-Anlage doch auch reicht ;-)
                    Schönen Gruß,
                    Erich



                    Hallo Thomas,

                    der Camtech hat keine Lautstärkeregelung, sondern zwei parallele Cinchausgänge. Die Schaltung war also 1. Camtech - Rotel - Spendor und 2. Camtech- T+A - Rotel - Spendor. Und da gabs bis auf den minimal wärmeren Klang nicht viel zu hören, was die Vorstufe diskreditiert hätte.

                    Aber keine Sorge: ich bin mir sicher, dass Du das so erlebt hast, wie beschrieben. Die Frage ist halt nur, wieso.

                    Gruß
                    Ludger

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                    • hreith
                      Registrierter Benutzer
                      • 31.07.2004
                      • 608

                      #11
                      Hi Thomas ,

                      so wie du das machst ist das schon ok.
                      Es spielt doch kein Rolle, ob jemand anders deinen Weg und dein Ergebnis nachvollziehen kann. Du investierst deine Zeit und dein Geld. Ich nehme an, dass du deine Frau/Freundin auch nicht aus einem Volksentscheid sondern nach deinem eigenen Empfinden gefunden hast - und das darf man bei allem tuen, was letztlich subjektiv entschieden wird und niemandem schadet.

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                      • spendormania
                        Registrierter Benutzer
                        • 25.07.2004
                        • 439

                        #12
                        Hallo Hubert,

                        in einem öffentlichen Diskussionsforum kann es schon mal vorkommen, dass unterschiedliche Erfahrungen publik gemacht werden. Und darüber zu reden, hat nichts mit versuchtem "Volksentscheid" zu tun - und im übrigen schon gar nichts damit, dass persönliche Erfahrungen in Zweifel gezogen werden.

                        Das wäre ja auch noch schöner.

                        Gruß
                        Ludger

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                        • hreith
                          Registrierter Benutzer
                          • 31.07.2004
                          • 608

                          #13
                          Hi Ludger,

                          es ist immer schwierig, das Gehörte zu bewerten und in Worte zu fassen. Ich habe es schon öfter erlebt, dass Leute zwar objektiv das gleiche gehört haben, aber es ganz gegensätzlich bewertet und beschrieben haben. Manchmal gibts dann wilde Diskusionen weil der eine nicht verstehen kann, dass der andere es genau anders empfunden hat. Ich finde, man sollte das etwas lockerer sehen und jedem seinen Spaß lassen. Der eine findet die Frau zu dick, der andere zu dünn. Warum soll dann nicht der eine den AMP als kraftvoll und der andere als zu schlank empfinden. Wichtig ist, dass jeder Topf seinen Deckel findet.

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                          • Thomas62
                            Registrierter Benutzer
                            • 29.01.2007
                            • 128

                            #14
                            Hallo Thomas,

                            das war mal wieder ein sehr aufwendiger Test, den Du mit dem Vergleich Deiner TA Kombi und Thel gemacht hast. Auch über die wirklich ausführlichen Berichte Deiner Ergebnisse muß ich neidvoll den Hut ziehen (Ich bin meist zu faul so lange und ausführliche Berichte zu schreiben).
                            Ich finde es weiter gut, dass Du immer wieder darauf hinweist, wie wichtig es doch ist, die Kette als solches in ihrer Gesamtheit zu betrachten. Auch den Hinweis mit den Ergebnissen sensibel umzugehen, finde ich gegenüber anderen Herstellern mehr als fair.
                            Denn eines weiß ich seit ich das Thema Audio zu einem meiner Hobbies gemacht habe: “ dass jeder den für sich „perfekten Klang“ selbst finden muss“.
                            Wichtiger für mich persönlich ist das letzte Glied der Kette, nämlich die Lautsprecher. Hier bin (war) ich mit meiner Atlas Compact MKV sehr zufrieden. Nachdem ich aber die Classic200GF gebaut habe, gefällt mir der Hoch/Mitteltonbereich (dank TI100) bei der Classic doch noch etwas besser. Hier beabsichtige ich in absehbarer Zeit Veränderungen durchzuführen (evtl. kommst Du auch mal bei uns vorbei).
                            Jetzt wieder zurück zum Thema Verstärkertest.
                            Grundsätzlich sei mal gesagt, dass wir uns egal ob HiFi-Akademie, Thel oder Deine TA Kombi auf einem doch recht hohem Niveau bewegen, wo Klangunterschiede nicht mehr so gewaltig ausfallen. Und hier ist tatsächlich die kleine Nuance ausschlaggebend die näher am Eigenen Hörempfinden bzw. der Eigenen Vorlieben liegt. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass das Auge mit hört. Allein der Eindruck einer großen Box, bringt bei mir schon Bonuspunkte. Und so sehe ich das auch bei den Endstufen. Eine ClassD Endstufe ist bei weitem nicht so spektakulär wie eine Class A mit ihren mächtigen Kühlkörpern und der großen Anzahl von Kondensatoren. Für mein Heimkino habe ich mich zum Bau von 3 HiFi Akademie Endstufen entschieden. Hörtechnisch waren diese für mich persönlich absolut top, die Wärmeentwicklung hält sich im Rahmen (Habe es mal erlebt, dass nach 15 Minuten Kino, es keiner mehr vor Wärme ausgehalten hat), der Preis bei kompletter Selbstbestückung pro Amp bei nur 510 Euro liegt und der Platzbedarf doch recht gering ist. Viel mehr Klang ist da sicherlich objektiv nicht rauszuholen. Die Betonung liegt hier auf viel.
                            Mein absoluter Favorit ist aber immer noch der Accuphase E405. Egal mit welcher Technik der spielt, ist es hier allein der souveräne Anblick mit seinen analogen Instrumenten auf der Front und das meinte ich mit „das Auge hört mit“. Bestimmt werde ich mir auch noch mal eine Thel Endstufe bauen. Du weißt ja, dass ich für Experimente immer zu haben bin und jedem Hersteller die gleichen Chancen einräume. Außer es handelt sich dabei um Accuphase oder Burmester. Das ist bei mir so wie beim Fußball, selbst wenn unsere Mannschaft nur mit einem Mann auf dem Platz steht, tippe ich auf Sieg.

                            Viele Grüße

                            Thomas

                            PS: ich hoffe noch auf viele weitere Tests von Dir
                            -------------------------------------------------------------------------------------------
                            Onkyo TX-SR 706 - HiFi-Akademie Power Amp - Atlas Compact MKV, Atlas Compact Rears - Atlas Compact Center
                            Kenwood KA7020 - Classic200GF

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                            • Frank S
                              Registrierter Benutzer
                              • 26.04.2002
                              • 4741

                              #15
                              Man muß das mit direktem Umschalten machen, sonst hat es wenig Sinn. Bei guten Verstärkern sind die Unterschiede derartz gering, daß sie sich bereits bei einer Pause von 1 Sekunde nicht mehr erfassen lassen. Der Eindruck täuscht dann über die Realität hinweg.

                              Jemand verstopft die Bohrung am AGR ventil seines Wagens und erhofft sich einen leistungsgewinn. Die Probefahrt führt zu dem Ergebnis: erheblich besser! Mit der Stoppuhr zeigt sich dann aber, daß das nur Einbildung war.

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